Der Formel-1-Countdown läuft Melbourne ist "heiß" auf den Start

Melbourne (sid). Melbourne ist eine Woche vor dem Saisonstart der Formel 1 am kommenden Sonntag "heiß" auf Michael Schumacher und Co. und zeigt es den Besuchern schon bei der Ankunft am Flughafen. Noch auf dem Weg zur Gepäckausgabe muss jeder an einem BAR-Honda von Jacques Villeneuve vorbei, der darauf einstimmt, dass die Zeit ohne Formel 1 am 4. März (4.00 Uhr MEZ/live bei RP-Online) zu Ende ist.

Sehr zur Freude des Weltmeisters. "Ich bin körperlich fit und hungrig auf Rennen", sagte Michael Schumacher in einem Interview mit der Welt am Sonntag: "Wir sind im Plan. Kinderkrankheiten, die das Auto noch hat, kriegen wir in den Griff, und eines ist klar: Ich muss das erste Rennen nicht gewinnen. Ein Platz auf dem Podest, ja, aber für die Saison ist das noch nicht entscheidend. Da haben andere mehr Druck."

Obwohl Schumacher in der Gunst der Fans "Down Under" ganz oben steht, dominieren in den Straßen von Melbourne andere Farben. Ferrari-Flaggen sind vereinzelt zu sehen, doch viel auffälliger ist das Weiß-Blau von Ralf Schumachers BMW-Williams und vor allem das grelle Gelb-Orange der offiziellen GP-Fahnen. "Das ist Leben - Formel 1", ist darauf zu lesen.

Die Veranstalter hoffen für das sechste Gastspiel der Königsklasse im Albert Park auf Zuschauerrekorde. "Der Vorverkauf lief so gut wie nie. Wir gehen davon aus, dass es eine neue Bestmarke gibt, wenn das Wetter gut ist", sagt GP-Sprecher John Harnden. Insgesamt werden an vier Tagen - in Melbourne finden bereits am Donnerstag erste Rahmenrennen statt - 360.000 Fans erwartet. Zum Qualifikationstraining am Samstag, dem ersten wirklichen Showdown der neuen Saison, soll die Vorjahres-Bestmarke von 107.000 Zuschauern geknackt werden. Im letzten Jahr hat das Rennen dem Bundesstaat Victoria umgerechnet mehr als 150 Millionen Mark eingebracht. "Und die Tendenz ist steigend", sagte Harnden.

Erst recht, weil die rennverrückten Australier endlich auch ihre Lokalmatadoren im PS-Zirkus haben. Nicht den früheren Mercedes-Werkspiloten Mark Webber, der bei Benetton Ersatzfahrer ist, sondern das italienische Minardi-Team. Der Grund: Airline-Millionär Paul Stoddart, der vor wenigen Wochen die "Hinterbänkler" der Formel 1 aufgekauft und vor dem Aus gerettet hat, ist in Melbourne geboren. Entsprechend stolz dürfte der 45-Jährige sein, den neuen Minardi PS01 in seiner Heimatstadt zu präsentieren.

Die Ausrüstung der Hauptdarsteller ist am Sonntag in Melbourne eingetroffen. In sieben Jumbo-Jets schwebten Autos, Motoren und das Equipment der elf Teams sowie mehrere tausend Reifen von Bridgestone und Formel-1-Rückkehrer Michelin ein. Die digitale TV-Übertragungstechnik, Lieblings-"Spielzeug" von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, füllte allein zwei Jumbos. Am Freitagvormittag um 11.00 Uhr Ortszeit werden im ersten freien Training erstmals im Jahr 2001 die Ampeln auf Grün geschaltet.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort