Formel-1-Showdown in Abu Dhabi Hamilton leistet sich nächste Verbal-Attacke auf Rosberg

Abu Dhabi · Vor dem Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi hat Herausforderer Lewis Hamilton (England) den nächsten verbalen Giftpfeil auf seinen in der WM führenden Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg (Wiesbaden) abgeschossen.

 Lewis Hamilton (r.) hat einmal mehr gegen Nico Rosberg gestichelt.

Lewis Hamilton (r.) hat einmal mehr gegen Nico Rosberg gestichelt.

Foto: afp, ai

"Wenn er tatsächlich das Etikett Weltmeister erhält, dann muss das nicht heißen, dass auch ich ihn so sehe", sagte der zwölf WM-Punkte zurückliegende Hamilton am Freitag in einer Presserunde mit britischen Medienvertretern.

Nur wenn Rosberg das Podium im letzten Saisonrennen (Sonntag, 14 Uhr MEZ/Live-Ticker) verpasst, hat Hamilton überhaupt noch eine Chance auf seinen vierten WM-Titel und den dritten in Folge. Sollte er dieses Ziel erreichen, wäre dies für ihn angesichts der "Hindernisse, die ich 2016 überwinden musste, der persönlich größte Erfolg."

Weiter deutete Hamilton an, dass es teamintern weiter gäre. Es reize ihn, "eines Tages zu erzählen, was in diesem Jahr geschehen ist". Bereits am Donnerstag hatte Hamilton angedeutet, dass der viel diskutierte Tausch der Mechaniker zwischen ihm und Rosberg vor Saisonbeginn nicht im Einklang erfolgt sei.

Im Abschlusstraining vor dem WM-Finale in Abu Dhabi konnte Rosberg nicht an seinem Rivalen Lewis Hamilton vorbeikommen. Der deutsche Mercedes-Pilot musste sich in der letzten Einheit vor der Qualifikation auf dem Yas Marina Circuit mit Position fünf hinter seinem britischen Teamkontrahenten begnügen. Hamilton war bereits in den ersten beiden Trainings schneller als der gebürtige Wiesbadener und blieb auch am Samstag als Vierter vor Rosberg. Die Bestzeit sicherte sich Sebastian Vettel im Ferrari. Force-India-Mann Nico Hülkenberg landete auf Platz acht, Pascal Wehrlein kam im Manor nicht über Rang 17 hinaus.

Unabhängig vom Ausgang der WM-Entscheidung sieht sich Hamilton, der von zahlreichen technischen Defekten zurückgeworfen wurde, als moralischen Weltmeister. "Es ist wie 2007. Auch da trage ich im Herzen, dass ich eigentlich den Titel geholt habe. Das steht nicht in den Geschichtsbüchern, und die Leute erinnern sich nur an den Weltmeister. Aber ich trage dieses Gefühl tief in mir", sagte der 31-Jährige.

In Hamiltons Debüt-Saison hatte er sich mit seinem damaligen McLaren-Teamkollegen Fernando Alonso einen knallharten Psychokrieg geliefert, der beide Punkte kostete. Beim Saisonfinale in Brasilien schlug der Finne Kimi Räikkönen im Ferrari daraus Kapital und ließ die Rivalen durch seinen Sieg noch um einen Punkt hinter sich.

(seeg/sid/dpa)
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