Deutscher Formel-1-Pilot Hülkenberg 2014 zu Ferrari?

Abu Dhabi · Nico Hülkenberg fährt nächstes Jahr für das Team Sauber und damit für die einzige Teamchefin in der Formel 1. Der Traum von einem Ferrari-Cockpit ist damit aber nicht beendet.

Formel 1: Die Fahrer der Saison 2013
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Nico Hülkenberg fährt in der Formel 1 künftig mit Sauber-Kraft und Frauenpower: "Hülk" hat wie erwartet einen Vertrag beim Schweizer Rennstall Sauber unterschrieben und verlässt nach je einem Jahr als Testpilot und Stammfahrer das Team Force India. Für den 25-Jährigen ist dies durchaus ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter, galt Sauber in diesem Jahr doch als das Team mit dem größten Entwicklungssprung.

"Lose Gespräche" mit Ferrari

"Es ist jetzt nicht der Riesenschritt zu einem Top-Team", gestand der GP2-Meister von 2009, der auch "lose Gespräche" mit Ferrari bestätigte: "Aber Sauber hat eine sehr gute Entwicklung gemacht. Sie haben in diesem Jahr vier Podiumsplatzierungen geholt und oft am Sieg gekratzt. Von daher bin ich sicher, dass da eine Menge Potenzial da ist. Natürlich träume ich auch vom Gewinnen, aber ob das schon nächstes Jahr möglich ist, weiß ich nicht."

Bei seinem neuen Rennstall wird er für die einzige Teamchefin der Formel 1 fahren, Monisha Kaltenborn hatte diese Funktion vor etwa einem Monat von Teamgründer Peter Sauber übernommen. Für Hülkenberg macht das "keinen Unterschied. Ich arbeite für ein Team, nicht für eine Frau. Und die meisten im Team sind ohnehin Männer."

Hülkenbergs Wunsch nach einem Wechsel zu Ferrari, wo er bereits für 2013 gehandelt wurde, ging damit zunächst nicht in Erfüllung. "Es gab lose Gespräche. Man hat sich gegenseitig ein bisschen abgetastet, aber das war es auch schon", sagte er. Letztlich habe er "zwischen Möglichkeit A und B" entschieden: Einem Verbleib bei Force India und dem Wechsel zu Sauber: "Und ich glaube, ich habe die richtige Entscheidung getroffen."

Alonso macht sich für Massa stark

Möglicherweise kann er sich bei Sauber jedoch für die Scuderia empfehlen, die den Vertrag mit Felipe Massa zunächst wieder nur um ein Jahr verlängert hat. Für wie lange der Rheinländer Hülkenberg, der zurzeit in der Nähe von Frankfurt wohnt und zunächst nicht an den Sauber-Sitz in die Schweiz ziehen will, unterschrieben hat, wurde nicht bekannt. Ferrari-Platzhirsch Fernando Alonso hatte sich vor wenigen Wochen noch für Massa stark gemacht und erklärt, die gehandelten Bewerber seien ausschließlich "kleine Namen".

Derselbe Alonso weiß aber auch, zu welch starkem Team Hülkenberg nun wechselt. "Michael Schumacher hätte mit dem Sauber in diesem Jahr mindestens drei Rennen gewonnen", hatte er kürzlich gesagt. Hülkenberg wird bei Sauber Nachfolger von Sergio Perez, der Mexikaner wird bei McLaren den Platz des zu Mercedes wechselnden Lewis Hamilton einnehmen. Ob der Japaner Kamui Kobayashi "sauber" bleiben darf, ist trotz seines dritten Platzes beim Heimrennen in Suzuka noch nicht sicher.

Monisha Kaltenborn ist von Hülkenberg voll überzeugt. "Wir beobachten Nico schon seit einiger Zeit, und seine Leistungen sind überzeugend. Ich bin sicher, dass er sehr gut ins Sauber F1 Team passt. Wir freuen uns sehr auf unsere Zusammenarbeit", sagte sie.

Sutil möglicher Nachfolger

Hülkenberg, der 2009 GP2-Meister wurde, 2010 in Brasilien mit einer Pole Position überraschte und in dieser Saison nach einem Jahr Pause vollauf überzeugte, ist froh über den vom erfahrenen Manager Werner Heinz eingefädelten Vertragsabschluss. "Das passierte aber nicht im klassischen Sinne von Management", erklärte Hülkenberg: "Er hat mir einfach mit seiner Erfahrung zur Seite gestanden."

Hülkenberg hatte vor allem in der zweiten Saisonhälfte überzeugt. In Spa war er Vierter geworden, in den jüngsten drei Rennen belegte er die Plätze sieben, sechs und acht, wobei er vor allem mit einem tollen Manöver in Südkorea gegen Hamilton und Romain Grosjean für Aufsehen sorgte. Sein Vertrag bei Force India, wo er nach der für viele unverständlichen Ausmusterung bei Williams 2011 Testfahrer war und dann Adrian Sutil als Stammpilot ablöste, läuft am Saisonende aus.

Sutil wurde derweil von Force-India-Teamchef Vijay Mallya bereits als möglicher Nachfolger für Hülkenberg ins Gespräch gebracht.

(sid)
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