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Nach Ski-Unfall Michael Schumacher schwebt weiter in Lebensgefahr

Grenoble · Michael Schumacher schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Der Zustand des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters ist nach dessen Ski-Unfall am Sonntag unverändert kritisch und sehr ernst.

Sport-Stars sorgen sich um Michael Schumacher
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Foto: dpa, David Ebener

Der 44 Jahre alte Schumacher hatte bei einem Sturz gegen einen Felsen auf einer Skipiste in Meribel (Frankreich) ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Bereits bei der Ankunft im Krankenhaus habe Schumacher Hirnschädigungen gehabt, ohne Helm wäre er wohl bereits verstorben.

Fragen und Antworten zum Ski-Unfall von Michael Schumacher
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Foto: afp, PATRICK HERTZOG

"Er ist in ein künstliches Koma versetzt worden. Wir versuchen, die Gehirnödeme zu reduzieren und den Druck zwischen Gehirn und Schädel so weit wie möglich zu verringern. Er wurde ein einziges Mal operiert, der Eingriff fand ohne größere Schwierigkeiten statt", sagte ein behandelnder Arzt. Die Situation sei kritisch, "nicht stabil". Momentan sei keine weitere Operation geplant.

Derzeit würden keinerlei Vorhersagen über den weiteren Verlauf angestellt, es werde nur beurteilt: "Wir sprechen noch nicht über Spätschäden, sondern konzentrieren uns allein auf die akute Behandlung und denken von Stunde zu Stunde. Wir versuchen, Zeit zu gewinnen."

Schumachers Körpertemperatur werde derzeit bei 34 bis 35 Grad Celsius stabilisiert, um Stimulierungen des Gehirns von außen so gering wie möglich zu halten. Dadurch könne das Gehirn stärker mit Sauerstoff versorgt werden. Momentan sei keine weitere Operation geplant, es sei "kein Eingriff notwendig".

Die Ärzte sprachen in Bezug auf den Unfall von einem "mächtigen Aufprall" mit "hoher Geschwindigkeit". Dass trotz des Helmes sehr schwere Kopfverletzungen festgestellt worden seien, spreche für eine enorme Geschwindigkeit. Aus Rücksicht auf Schumachers Familie, die in Grenoble vor Ort ist, würden keinerlei anatomische Details veröffentlicht.

Schumachers Familie hat sich für die große Anteilnahme nach dem schweren Skiunfall des Formel-1-Rekordweltmeisters bedankt. "Wir möchten die Medien zudem bitten, unsere Privatsphäre und die unserer Freunde zu respektieren und bedanken uns für ihre Unterstützung", hieß es in einer Mitteilung, die Managerin Sabine Kehm am Montag im Namen der Familie verbreitetet.

Dank richtete die Familie auch an die Ärzte, die Schumachers schwere Kopfverletzungen in Grenoble behandeln. "Wir wissen, dass sie alles Mögliche tun, um Michael zu helfen."

Kurz nach dem Unfall sei Schumacher "aufgeregt und verwirrt" gewesen. "Er konnte nicht auf Fragen antworten und hat keine normalen Reaktionen gezeigt", teilte das Ärzteteam mit.

Schumacher war nach offiziellen Angaben am Sonntag um 11.53 Uhr zunächst per Hubschrauber ins Krankenhaus nach Albertville-Moutiers geflogen worden. Weil sich seine Verletzungen als lebensbedrohlich erwiesen, wurde er von dort um 12.45 Uhr in die Klinik nach Grenoble verlegt.

Informationen über die Umstände des Unfalls werden allmählich konkreter. Nach Angaben von Olivier Simonin, Geschäftsführer des Ski-Gebietes Meribel Alpina, ist Michael Schumacher mit seinem Sohn (14) etwa 20 Meter abseits der markierten Pisten unterwegs gewesen. Der Unfall habe sich auf ungefähr 2100 m Höhe zwischen den Pisten "Biche" (blau/niedriger Schwierigkeitsgrad) und Mauduit (rot/mittlerer Schwierigkeitsgrad) ereignet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat betroffen auf die Nachricht vom schweren Skiunfall des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers reagiert. "Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung außerordentlich bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Wir hoffen mit Michael Schumacher und mit seiner Familie, dass er die Verletzungen überwinden und genesen kann. Seiner Frau, seinen Kindern, seinen Angehörigen wünschen wir in diesen schweren Stunden Kraft und Zusammenhalt."

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat ebenfalls mit großer Bestürzung auf die schweren Kopfverletzungen von Michael Schumacher reagiert. "Ich bin schockiert und ich hoffe, dass es ihm so schnell wie möglich wieder besser geht", sagte der viermalige Champion am Montag der Nachrichtenagentur dpa. "Ich wünsche seiner Familie jetzt ganz viel Kraft", betonte Vettel, der mit Schumacher sehr gut befreundet ist. Der mittlerweile 44-Jährige war das Kindheitsidol des 26 Jahre alten Heppenheimer Red-Bull-Piloten.

Auch Michael Schumachers ehemaliges Formel-1-Team MercedesAMG hat mit großer Betroffenheit auf den lebensbedrohlichen Zustand des Rekordweltmeisters reagiert. "Wir waren schockiert, davon zu erfahren, dass Michael sich in einem kritischen Zustand befindet und verfolgen die neuesten medizinischen Entwicklungen zu seinem Gesundheitszustand aus Grenoble genau", teilte der Rennstall am Montag mit. Schumacher hatte in der Königsklasse von 2010 bis einschließlich 2012 im Silberpfeil sein Formel-1-Comeback gefeiert.

"Jeder im Team weiß, wie groß Michaels Kampfgeist ist und wir wünschen ihm für diesen Kampf all die Stärke, die er benötigt, um auch diesen zu gewinnen", hieß es von dem deutschen Werksrennstall. Sein ehemaliger Manager Willi Weber sagte gegenüber "Sky Sport News HD": "Sein Zustand ist wie beschrieben. Ich stehe mit Corinna in Kontakt. MIchael ist ein Kämpfer, er wird das durchstehen."

(sid/dpa)
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