Hamilton nur Vierter Verstappen holt Pole Position in Österreich – Strafe für Vettel

Der Niederländer Max Verstappen bleibt weiter der Formel-1-Pilot, den es zu schlagen gilt. In der Qualifikation in Spielberg landet er erneut ganz vorn. Sebastian Vettel wurde an seinem Geburtstag nachträglich bestraft.

 Wieder vorn: Max Verstappen.

Wieder vorn: Max Verstappen.

Foto: AFP/ANDREJ ISAKOVIC

Sebastian Vettel erlebte einen insgesamt ärgerlichen 34. Geburtstag, Lewis Hamilton muss sich nach einem bitteren Qualifying mit seinem neuen Vertrag trösten - nur Max Verstappen hatte mal wieder reichlich Grund zur Freude: Der Red-Bull-Star aus den Niederlanden eroberte den ersten Startplatz für den Großen Preis von Österreich (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) und schickt sich an, einen weiteren großen Schritt Richtung WM-Titel zu machen.

Der 23-Jährige war bei der Eroberung seiner vierten Pole Position der Saison und der dritten in Folge allerdings nur zwei Tausendstel schneller als McLaren-Pilot Lando Norris (England), der erstmals in der ersten Startreihe steht. Dritter wurde Verstappens mexikanischer Teamkollege Sergio Perez vor Formel-1-Rekordweltmeister Hamilton. Der Engländer liegt in der WM bereits 18 Punkte hinter Verstappen. "Wenn ich mir die Pace anschaue, müssen wir uns nicht mit dem Sieg beschäftigen. Das könnte ein einfacher Erfolg für Max werden. Wir müssen Perez einholen und Schadensbegrenzung betreiben", erklärte ein bedienter Hamilton bei Sky.

Aston-Martin-Pilot Vettel (Heppenheim) erreichte zunächst Rang acht, wurde aber wegen Behinderung des Spaniers Fernando Alonso im Alpine von den Rennkommissaren auf elf zurückversetzt. "Ich kann mich nicht in Luft auflösen. Ich weiß nicht, was ich hätte anders machen sollen. Dann müssten alle bestraft werden, denn alle sind da anders gefahren als besprochen", beschwerte sich Vettel bei Sky. Alonso selbst sprach den Deutschen von jeder Schuld frei.

Mick Schumacher kam im Haas auf den 19. Platz, der 22-Jährige verwies seinen russischen Teamkollegen Nikita Masepin um mehr als eine halbe Sekunde auf den letzten Platz. "Vielleicht hätte ich noch ein oder zwei Zehntel rausholen können, aber das war im Großen und Ganzen unsere Pace heute", sagte Schumacher.

Mercedes, Weltmeisterteam der vergangenen sieben Jahre, ist seit vier Rennen ohne Sieg und steht unter gewaltigem Druck. Während Red Bull weiter beständig Verbesserungen am diesjährigen Boliden vornimmt, hat das Team mit dem Stern den Fokus bereits auf die kommende Saison verlagert, wenn ein neues technisches Reglement greift. Hamilton investierte zuletzt viel Zeit im ungeliebten Simulator, um aus dem bestehenden Paket etwas mehr herauszuholen. Im Vergleich zum Großen Preis der Steiermark vor Wochenfrist an gleicher Stelle scheint Mercedes nicht herangekommen zu sein.

Sollte es dieses Jahr nicht klappen mit seinem achten Titel, hat Hamilton noch zwei Chancen: Am Samstag wurde offiziell, dass der mittlerweile zum Sir ernannte Brite seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat. "Das sind gute Nachtrichten für die Formel 1. Ich hoffe, dass wir noch viele großartige Kämpfe gegen ihn haben werden", sagte gar Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Verstappen, dreimaliger Sieger in Spielberg, erhält am Red-Bull-Ring gewaltige Unterstützung aus der Heimat. Die Corona-Beschränkungen in Österreich sind seit dem 1. Juli deutlich gelockert, die Ränge entlang der Strecke waren gut und vornehmlich mit Fans in Oranje gefüllt. Verstappen kann am Sonntag für ein Novum in der Formel-1-Geschichte sorgen: drei Grand-Prix-Siege innerhalb von 15 Tagen.

(SID)
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