Formel 1 in Silverstone Hamilton holt Heimspiel-Pole, Vettel auf Rang drei

Silverstone · Nach seiner Fabelrunde stieg Lewis Hamilton jubelnd aus seinem Mercedes und ließ sich beim Heimspiel in Silverstone von den britischen Fans ausgelassen feiern. Sebastian Vettel wurde nur Dritter.

Großer Preis von Großbritannien: das Qualifying
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Dank eines Streckenrekords geht der 32-jährige Hamilton beim Großen Preis von Großbritannien von der Pole Position ins Rennen. WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel (Heppenheim) musste sich hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland) mit Rang drei begnügen.

"Ich glaube, wir wissen immer noch nicht ganz, wie gut das Auto ist. Heute morgen ist das Auto wirklich in Fahrt gekommen, gestern war nicht so toll. Am Ende haben wir das Beste rausgeholt", sagte Vettel. Hamilton meinte: "Ich fühle mich unglaublich, mit so einem Publikum an der Strecke. Ich versuche immer, mir das Beste bis zum Schluss aufzuheben. Ich habe diese unglaubliche Unterstützung heute auch wirklich gebraucht.

Fünfte Heim-Pole für Hamilton

Hamilton feierte die 67. Pole Position seiner Karriere und bereits die fünfte in Silverstone. Nun hat der dreimalige Weltmeister im Rennen am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) auch die Chance auf seinen fünften Sieg. Vor ihm haben das in England bislang nur Jim Clark und Alain Prost geschafft. Vettel konnte erst einmal siegen und wartet seit dem Triumph 2009 auf eine Wiederholung in der Heimat des britischen Motorsports.

Vor dem zehnten der insgesamt 20 Saisonläufe führt Vettel (171 Punkte) in der WM-Wertung mit 20 Zählern vor Hamilton (151), dahinter folgt Bottas (136), der nach seinem Sieg vor einer Woche in Österreich wieder in Schlagdistanz ist. Allerdings startet der 27-Jährige nach einer Strafe nur vom neunten Platz.

Die Silberpfeile dominierten dank der starken Motoren in den vergangenen Jahren in Silverstone des Geschehen - nun kam Ferrari zumindest recht nah heran. Hamilton feierte auf dem Kurs nordwestlich von London zuletzt drei seiner vier Siege in Serie. Für ihn ist es zudem ein echtes Heimrennen, denn der Vizeweltmeister wuchs im nur 80 km entfernten Stevenage auf.

Hamilton hatte als jeweils Vierter zuletzt zweimal in Serie das Podium verpasst und verordnete sich deswegen selbst einen zweitägigen Kurzurlaub. Während alle anderen 19 Fahrer am Mittwoch an einem Show-Event in London teilnahmen, fehlte ausgerechnet der Lokalmatador und erntete dafür viel Kritik. Am Samstag jubelten ihm die Fans dann wieder zu.

Alonso düpiert Konkurrenz

Für die Szene des Tages sorgte derweil der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso. Im Q1 fuhr der Spanier in seinem lahmenden McLaren-Honda sensationell Bestzeit, weil er in letzter Sekunde auf Trockenreifen wechselte und so die Konkurrenz düpierte. Für die gewagte Aktion des 35-Jährigen gab es Sonderapplaus. Weil an seinem Wagen aber schon wieder unerlaubt viele Teile gewechselt werden mussten, wird Alonso um 30 Startplätze strafversetzt und startet einmal mehr am Ende des Feldes.

Dort trifft er auf Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo. Der Australier wurde nach einem verbotenen Getriebewechsel mit einer Strafversetzung um fünf Plätze belegt. Anschließend streikte sein Auto in der ersten Phase des Qualifyings komplett, Ricciardo fuhr die schlechteste Zeit.

Nico Hülkenberg (Emmerich/Renault) kam auf einen starken sechsten Platz, Pascal Wehrlein (Worndorf/Sauber) belegte auf dem Hochgeschwindigkeitskurs nordwestlich von London den 18. Rang.

Großer Preis von Großbritannien, 10. von 20 Läufen zur Formel-1-WM 2017, Qualifying (eine Runde = 5,891 km):

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:26,6 Minuten
2. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:27,147
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:27,356
4. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:27,376
5. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:28,130
6. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 1:28,856
7. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:28,902
8. Esteban Ocon (Frankreich) Force India 1:29,074
9. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren 1:29,418
10. Romain Grosjean (Frankreich) Haas 1:29,549
11. Jolyon Palmer (Großbritannien) Renault 1:30,193
12. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 1:30,355
13. Fernando Alonso (Spanien) McLaren 1:30,6
14. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso 1:31,368
15. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:31,482
16. Lance Stroll (Kanada) Williams 1:42,573
17. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 1:42,577
18. Pascal Wehrlein (Worndorf) Sauber 1:42,593
19. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber 1:42,633
20. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:42,966

(ems/dpa)
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