Großer Preis von Deutschland Verstappen rast mit Streckenrekord zur Bestzeit - Vettel Vierter

Hockenheim · Das lief noch nicht ganz wie erhofft. Zwei Trainingseinheiten, zweimal Vierter - Sebastian Vettel muss zulegen. Die Tagesbestzeit fährt der Niederländer Max Verstappen. Titelverteidiger Lewis Hamilton ist ganz knapp dahinter.

 Sebastian Vettel kam im Training nicht über Rang vier hinaus.

Sebastian Vettel kam im Training nicht über Rang vier hinaus.

Foto: AFP/CHRISTOF STACHE

Sebastian Vettel hat die Hoffnungen auf seinen ersten Formel-1-Sieg auf dem Hockenheimring beim vorerst letzten Heim-Grand-Prix noch nicht nähren können. Der gebürtige Heppenheimer fuhr am Freitag im hochsommerlichen Hockenheim nur die viertschnellste Runde in seinem Ferrari und muss wie befürchtet auch mit Max Verstappen rechnen.

Der niederländische Trainings-Kurzarbeiter sicherte sich im Red Bull mit einem knappen Vorsprung von 26 Tausendstelsekunden auf den WM-Zweiten Lewis Hamilton von Mercedes die Tagesbestzeit. Hinter dem viermaligen Weltmeister und Titelverteidiger im Mercedes schob sich dessen Teamkollege Valtteri Bottas wenige Stunden nach der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung mit den Silberpfeilen auch noch vor Vettel.

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Der Rückstand des 31 Jahre alten deutschen Vierfach-Weltmeisters auf Verstappen betrug 0,225 Sekunden. Erst nach Vettels finnischem Teamkollegen Kimi Räikkönen auf Rang fünf (+0,342) wurden die Rückstände der Piloten bei ihren schnellsten Runden auf der schnellsten Reifenmischung (ultrasoft) größer.

Vettels Landsmann Nico Hülkenberg landete in der zweiten Einheit auf dem neunten Platz mit 1,411 Sekunden Rückstand auf Verstappen, für den die Qualifikation an diesem Samstag (15.00 Uhr/RTL) und das elfte Saisonrennen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL) ebenfalls zu einer gefühlten Heimveranstaltung werden dürften. Zig Tausende niederländische Fans in orange wollen den 20-Jährigen zum zweiten Sieg nach dem Erfolg beim Red-Bull-Heimspiel im österreichischen Spielberg treiben.

Warum Verstappen in der zweiten Einheit nur 14 Runden drehte, blieb zunächst unklar. Während die Konkurrenz noch fleißig Daten sammelte, kühlte sich Verstappen nach bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein erstmal ab.

Wie gut der Red Bull auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs mit dem berühmten Motodrom funktioniert, bewies in der ersten Trainingseinheit auch schon Teamkollege Daniel Ricciardo, als der 29 Jahre alte Australier auf Platz eins fuhr und Hamilton um - allerdings nur - vier Tausendstelsekunden auf den zweiten Platz verwies. Ricciardo, der im zweiten Training als 13. wiederum überraschend schwächelte, ist im Rennen aber erstmal keine Gefahr: Der zweimalige Saisonsieger muss wegen des Einbaus neuer Antriebsteile in seinem Wagen in der Startaufstellung nach ganz hinten.

Ganz vorne will Vettel starten und ankommen. 2013 feierte er auf dem Nürburgring seinen bisher einzigen Formel-1-Heimsieg. Beim 77. Rennen der Motorsport-Königsklasse in Deutschland will er endlich den Hockenheim-Fluch vertreiben und im packenden WM-Duell mit Hamilton den aktuellen Acht-Punkte-Vorsprung vergrößern, bevor bereits eine Woche später in Ungarn das letzte Rennen vor der Sommerpause ansteht. Auch wenn es in Hockenheim erst recht keine Sieggarantie ist, steuert Vettel dafür am Samstag die Pole an. 2010 holte er sie sich zwar auf dem Hockenheimring, wurde im Rennen aber letztlich nur Dritter.

Kombination aus 1. und 2. freien Training:

1. Max Verstappen (Niederlande) Red-Bull-Renault 1:13,085 Minuten
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:13,111
3. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:13,190
4. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:13,310
5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:13,427
6. Daniel Ricciardo (Australien) Red-Bull-Renault 1:13,525
7. Romain Grosjean (Frankreich) Haas-Ferrari 1:13,973
8. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari 1:14,189
9. Charles Leclerc (Monaco) Sauber-Ferrari 1:14,374
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 1:14,496
11. Esteban Ocon (Frankreich) Force-India-Mercedes 1:14,508
12. Sergio Perez (Mexiko) Force-India-Mercedes 1:14,552
13. Carlos Sainz jr. (Spanien) Renault 1:14,592
14. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber-Ferrari 1:14,783
15. Pierre Gasly (Frankreich) Toro-Rosso-Honda 1:14,793
16. Brendon Hartley (Neuseeland) Toro-Rosso-Honda 1:14,830
17. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Renault 1:14,836
18. Lance Stroll (Kanada) Williams-Mercedes 1:15,269
19. Sergej Sirotkin (Russland) Williams-Mercedes 1:15,408
20. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren-Renault 1:15,454
21. Nicholas Latifi (Kanada) Renault 1:16,023
22. Antonio Giovinazzi (Italien) Ferrari 1:16,136

(old/sid)
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