Großer Preis von Abu Dhabi Formel-1-Finale wird zum Emotionsrennen

Abschiede, Ehrenplätze und der Wunsch nach einem guten Gefühl für die Weihnachtszeit. Im heißen Abu Dhabi dürfte es beim Schlussakt der Formel-1-Saison nicht langweilig werden, selbst wenn Mercedes die Titel schon vorm Finale wieder abgeräumt hat.

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Showtime beim Emotionsfinale: Das letzte Rennen einer langen Formel-1-Saison soll vor allem zum spektakulären PS-Fest für die Fans werden. „Wir können aufs Ganze gehen“, kündigte Mercedes-Teamchef Toto Wolff bereits an und sagte: „Der Druck ist weg.“ Die Fünf-Sterne-Flotte von Mercedes will ihre Siegesserie auch auf dem Kurs vor der 1001-Nacht-Kulisse am Persischen Golf fortsetzen. Für Sebastian Vettel und die erneut geschlagene Ferrari-Mannschaft soll das letzte von 21 Rennen in diesem Jahr die Initialzündung für die nächste Saison mit dem nächsten Angriff auf die Silberpfeile werden.

Sportlich ist Rennen Nummer 21 in diesem Jahr das bedeutungsloseste. Vettels Niederlage und Lewis Hamiltons fünfter WM-Triumph in der Fahrerwertung stehen bereits seit Mexiko fest. Den fünften Titel nacheinander in der Konstrukteurswertung sicherte sich Mercedes vor anderthalb Wochen in Brasilien.

Die märchenhafte Bühne beim Rennen am Sonntag (14.10 Uhr MEZ/RTL) in den Sonnenuntergang ist für andere da: Vettels finnischer Teamkollege Kimi Räikkönen sagt „Arrivederci Ferrari“. Nach insgesamt acht Jahren bei der Scuderia kehrt der immer noch letzte Ferrari-Weltmeister (2007) mit 39 Jahren zu seinem ersten Formel-1-Arbeitgeber Sauber zurück. Gute-Laune-Toppilot Daniel Ricciardo (29/Australien) verlässt nach fünf Jahren Red Bull und wechselt zu Renault. Der französische Hersteller seinerseits sagt nach zwölf wechselhaften Jahren als Motoren-Lieferant Adieu bei Red Bull.

Und dann ist da noch Fernando Alonsos letztes Mal als Formel-1-Pilot. An einem Ort, an dem der Spanier eine der schwersten Niederlagen seiner Karriere zwischen Titeln, Skandale und Stänkereien kassierte. 2010 war der Asturier im Ferrari mit 15 Punkten Vorsprung auf Vettel im Red Bull nach Abu Dhabi gereist. Am Ende saß ein völlig verschwitzter und verzweifelter Alonso wie ein Häufchen Elend im Fahrerlager, während Vettel den ersten seiner vier Titel feierte.

Nach über 300 Rennen, von denen der Spanier 32 gewann, ist für Alonso Schluss in der Formel 1. Was er neben seinem nächsten Start bei den Indy500 so genau im kommenden Jahr machen wird, ist noch unklar. „Abu Dhabi wird sehr emotional für mich, denn es wird das Ende langer und glücklicher 17 Jahre in der Formel 1 für mich sein“, meinte der Weltmeister von 2005 und 2006, der seinerzeit im Renault die Titelserie von Rekordchampion Michael Schumacher im Ferrari beendete.

Unter anderem mit Hamilton, mit er sich 2007 einen bitterbösen Stallkrieg in dem gemeinsamen McLaren-Jahr geleistet hatte, wird Alonso an diesem Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Großen Preis von Abu Dhabi vermutlich ein letztes Mal auf dem Formel-1-Podium sitzen. Ein Platz unter den ersten drei am Sonntag ist praktisch ausgeschlossen: Alonsos letzter Podestrang liegt fast viereinhalb Jahre zurück.

Den Sieg dürften die üblichen Verdächtigen unter sich ausmachen. Dazu zählt diesmal vor allem Valtteri Bottas im zweiten Mercedes - nicht nur, weil er das Rennen vor einem Jahr auch schon gewinnen konnte. Bottas wartet seitdem auf den nächsten Sieg im letztlich wieder besten Auto im Feld. „Wir haben zehn Rennen in diesem Jahr gewonnen und wir wollen die Zahl erhöhen, vor allem Valtteri, der in diesem Jahr durch Pech und Teamorder noch keinen Sieg geschafft hat“, betonte Wolff.

Von der Konkurrenz bekommt Branchenführer Mercedes aber nichts geschenkt. Max Verstappen wird im Red Bull nach dem Crash-Ärger von Sao Paulo und dem dadurch verpassten zweiten Sieg nacheinander mit einer gehörigen Portion Angriffslust antreten und will die Titelkampfansage für 2019 schon mal mit einem Sieg im Finale 2018 vorbereiten.

(dpa)
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