Fahrer-Streik bei Tour de France Sportler müssen beim Thema Sicherheit mitreden und Einigkeite zeigen

Meinung | Düsseldorf · Oft wirkt es, als seien Sportler bei Wettkämpfen den Sicherheitsrisiken und Bedingungen ausgeliefert. Nach schweren Unfällen wie nun bei der Tour de France wird die Kritik dann laut. Doch die Athleten sind mächtiger als sie glauben. Deswegen sind Streik-Aktionen wie aktuell bei der vierten Tour-Etappe wichtig.

 Radprofi Wilco Kelderman aus den Niederlanden steigt beim Giro d' Italia in ein Auto.

Radprofi Wilco Kelderman aus den Niederlanden steigt beim Giro d' Italia in ein Auto.

Foto: dpa/Fabioferrari

Sportliche Wettkämpfe leben davon, dass Athleten an ihre Grenzen gehen, dass es Spektakel und Spannung gibt. Und Sportler leben davon, dass Menschen dafür Geld bezahlen. Das führt seit Jahrzehnten dazu, dass es Aktiven wie Verbänden und Wettkampf-Veranstaltern vor allem auch um das Höher, Schneller, Weiter – Spektakulärer geht. Gefahren gehören in den meisten Sportarten dazu, in einigen auch Lebensgefahr. Das wissen die Sportler, das Risiko kalkulieren sie ein und versuchen es mit Können, Training und gutem Material so gering wie möglich zu halten. Der technische Fortschritt hat den Motor- oder Skisport zum Beispiel um einiges sicherer und weniger tödlich gemacht als noch vor Jahrzehnten. Er hat in vielen Sportarten aber auch neue Höchstleistungen möglich gemacht. Doch nicht alles, was technisch theoretisch möglich ist, ist in der Praxis auch machbar. Mit neuen Ski und Anlaufspuren sind im Skispringen ganz neue Weiten möglich. Was aber, wenn der Athlet einen Fehler macht oder das Material versagt? Geht der Sturz dann noch genauso glimpflich aus wie mit zwei Metern weniger Höhe? Und Crashs bei Geschwindigkeiten von 350 Kilometern pro Stunde bergen andere Gefahren als mit 200 km/h.