Großer Preis von Italien Leclerc Schnellster im Training – Hamilton vor Vettel

Monza · Formel-1-Pilot Charles Leclerc hat bei den Ferrari-Fans Hoffnung auf den ersten Heimsieg seit neun Jahren genährt. Der Ferrari-Pilot fuhr im freien Training vor dem Großen Preis von Italien der Konkurrenz davon. Sebastian Vettel blieb da nur Rang drei.

 Charles Leclerc nach dem zweiten freien Training in Monza.

Charles Leclerc nach dem zweiten freien Training in Monza.

Foto: dpa/Luca Bruno

Die Tifosi ließen La Ola über die Tribünen rollen, Sebastian Vettel winkte freundlich ins Publikum, doch auf der Strecke raste Charles Leclerc seinem Teamkollegen und den anderen Formel-1-Rivalen davon: Zum Auftakt des Großen Preises von Italien hat vor allem Ferrari-Shootingstar Leclerc die Hoffnungen auf den ersten Heimsieg der Scuderia seit neun Jahren befeuert.

Der 21-Jährige sorgte am Freitag im freien Training in 1:20,978 Minuten für die Bestzeit und war dabei etwas schneller als Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes (1:21,046) auf Rang zwei. Auch das Teamduell mit dem drittplatzierten Vettel (1:21,179) entschied Leclerc erneut für sich.

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"Mit den Bedingungen war es nicht einfach, es war ein bisschen chaotisch", sagte Vettel: "Wir können uns steigern, es gibt noch Luft nach oben, ganz zufrieden war ich noch nicht."

Vierter wurde der Finne Valtteri Bottas im zweiten Mercedes, dahinter reihten sich die Red Bulls von Max Verstappen und Alexander Albon ein. Nico Hülkenberg (Emmerich) im Renault belegte Rang elf. Beide Trainingseinheiten am Freitag wurden immer wieder von Regenphasen begleitet, die schnellsten Runden drehten die Piloten in der zweiten Session auf trockener Strecke.

"Das Wetter war eine Herausforderung", sagte Hamilton, der Spannung erwartet: "Ferrari ist auf den Geraden stark, wir haben eine gute Rennpace. Es sieht nach einem engen Kampf aus."

Die Erwartungshaltung in Italien ist groß, besonders Vettel steht unter Druck. Leclerc hat dem Deutschen zuletzt intern den Rang abgelaufen. Beim Premierensieg des Monegassen am vergangenen Wochenende in Belgien hatte der viermalige Weltmeister Vettel die Helferrolle übernehmen müssen. Bei einer weiteren Niederlage im Teamduell vor den Augen Zehntausender Italiener dürfte Vettels Rolle als undankbare Nummer zwei der ruhmreichen Scuderia vorerst zementiert sein.

Im Vorfeld hatten beide Piloten allerdings Geschlossenheit demonstriert. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Das scheint zu funktionieren", sagte Vettel. Leclerc wiederum betonte das "gute Verhältnis" zu seinem Teamkollegen.

Auf dem Weg zum ersten Ferrari-Sieg in Italien seit Fernando Alonso im Jahr 2010 dürfte das Wetter eine entscheidende Rolle spielen. Im Qualifying am Samstag soll es trocken bleiben, was Vettel und Ferrari im Kampf um die Pole Position entgegenkommen würde. Für das Rennen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) werden allerdings regnerische Bedingungen erwartet - ein Vorteil für Mercedes.

Wie schwer sich Vettel bei Nässe tat, wurde im ersten Training deutlich. Als besonders tückisch erwies sich die erste Schikane nach Start-und-Ziel, in der er mehrfach in die Auslaufzone steuern musste. Leclerc hinterließ einen souveräneren Eindruck.

Einen allzu groben Schnitzer leistete sich Vettel allerdings nicht, anders als etwa sein früherer Teamkollege Kimi Räikkönen. Der 39-jährige Finne verlor in der Parabolica-Kurve die Kontrolle über seinen Alfa Romeo und landete im Kiesbett.

Der Ex-Weltmeister sorgte im ersten Training damit für eine von drei Unterbrechungen. Der Mexikaner Sergio Perez (Racing Point) zerlegte Front und Heck seines Boliden, als er nach einem Dreher in die Begrenzungsmauer krachte. Glimpflicher ging das Malheur von Pierre Gasly (Toro Rosso) aus, der nach einem Patzer weiterfahren konnte.

(eh/dpa)
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