Formel 1 in China Vettel beschwört den Wettergott

Shanghai · Mercedes dominiert auch zum Rennauftakt in China die Konkurrenz. Weltmeister Sebastian Vettel und Fernando Alonso deuten immerhin einen Aufschwung an und hoffen nun auf Regen.

Das freie Training in China
18 Bilder

Das freie Training in China

18 Bilder

Nach ihrem ersten Schlagabtausch in China richteten Sebastian Vettel und Nico Rosberg ihre Blicke in den grauen Himmel über Shanghai. "Es soll nass werden", sagte Mercedes-Pilot Rosberg nach dem Training am Freitag vor dem wichtigen Qualifying (Samstag, 8 Uhr/Live-Ticker) und legte seine Stirn in Falten. Und Vettel meinte: "Wenn es regnet, wird alles noch einmal durcheinandergewirbelt. Ich hätte nichts gegen Regen." So sieht es wohl auch Ferrari-Star Fernando Alonso, denn ohne den Beistand des Wettergottes dürfte gegen die Silberpfeile im Reich der Mitte wieder mal nichts zu holen sein.

Hamilton im Training nicht zu schlagen

Mercedes hinterließ am Freitag auf dem 5,451 km langen Kurs vor den Toren der chinesischen Metropole einmal mehr den stärksten Eindruck und dominierte besonders bei den ersten Rennsimulationen. Am Ende war Lewis Hamilton (England) in 1:38,315 Minuten nicht zu schlagen und sieben Zehntel schneller als Vettel. Der Vierfach-Champion deutete zwar ansteigende Form an, musste sich als Fünfter aber erneut auch seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo (Australien) beugen. Noch vor dem WM-Führenden Rosberg (Wiesbaden) auf Rang drei konnte sich überraschend der zuletzt so schwächelnde Alonso einreihen.

Unter normalen Bedingungen werden Vettel und Co. aber kaum eine Chance haben, die überlegenen Mercedes unter Druck zu setzen. "Man weiß nie, wer wirklich die Hosen runtergelassen hat", sagte Vettel und wollte die Ergebnisse zum Auftakt nicht überbewertet wissen: "Wir hatten keine größeren Probleme und haben einige Fortschritte gemacht. Aber wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Die Mercedes sind weiter die Favoriten. Wir sind noch nicht auf dem Level der Top-Jungs."

Vor dem vierten von 19 Saisonrennen (Sonntag 9.00 Uhr/RTL und Sky) führt Rosberg mit 61 Punkten die WM-Wertung vor Hamilton (50) an - der 29-Jährige hat die beiden vergangenen Rennen gewonnen. "Es wäre unglaublich, wenn ich an diesem Wochenende einen Sieg-Hattrick erzielen könnte", sagte der Engländer. Die Experten erwarten in China einen ähnlich spektakulären Schlagabtausch zwischen den beiden Silberpfeilen wie zuletzt in Bahrain.

Doch Rosberg warnt davor, die Konkurrenz außerhalb des Teams zu unterschätzen. "Wir müssen immer weiter pushen, um unseren Vorsprung zu behalten", sagte der Blondschopf, der mit einem möglichen Triumph nach Grand-Prix-Siegen mit seinem Vater Keke gleichziehen kann. Der Weltmeister von 1982 gewann in seiner Karriere fünf Rennen. Vettel, der als WM-Sechster bereits 38 Zähler Rückstand hat, will und muss den Rückstand auf Mercedes in Shanghai unbedingt in Grenzen halten, wenn er seine Chancen auf den fünften Titel in Serie nicht schon früh in der Saison begraben will. "Wir haben noch viel zu tun", sagte der Heppenheimer.

Nico Hülkenberg (Force India) musste sich nach zuletzt überzeugenden Vorstellungen vorerst mit Platz elf zufrieden geben, Adrian Sutil (Gräfelfing) wurde sogar nur 17.. Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland) hatte im zweiten Ferrari zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen und wurde Siebter. Im Gegensatz zu Rosberg und Hamilton hoffen die Verfolger nun auf Regen in den nächsten Tagen.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort