„Kleine Margen zwischen uns“ Perez wittert WM-Morgenluft gegen Teamkollege Verstappen

Dschidda · Wird es ein Team-Duell um die WM-Krone in der Formel 1? Dschidda-Sieger Sergio Perez hofft darauf. Red-Bull-Rivale Verstappen zeigt in Saudi-Arabien aber, was „typisch Max“ bedeutet.

Red-Bull-Pilot Sergio Perez aus Mexiko feiert nach seinem Sieg.

Red-Bull-Pilot Sergio Perez aus Mexiko feiert nach seinem Sieg.

Foto: dpa/Hassan Ammar

Der WM-Kampf in der Formel 1 wird erstmal zum Teamduell - und derartige Zweikämpfe haben immer Konfliktpotenzial. Für Sergio Pérez ist der Unterschied zwischen ihm und Max Verstappen derzeit jedenfalls nicht groß. „Es sind kleine Margen zwischen uns im Moment“, sagte er nach seinem Sieg am Sonntag beim Großen Preis von Saudi-Arabien.

Der Mexikaner wittert seine Chance. „Ich bin hier, um zu kämpfen, das ist der einzige Grund“, sagte der 33 Jahre alte Pérez. „Wir dürfen frei fahren, der Beste wird also vorn sein“, konterte Verstappen, der Titelverteidiger und zweimalige Weltmeister. „Ein Monster mit zwei Köpfen“, schrieb die französische Sportzeitung „L'Équipe“ angesichts des überlegenen Red Bull und der beiden bereits in diesem Jahr siegreichen Fahrer.

Zwei Wochen nach Verstappens Erfolg in Bahrain vor Pérez verwies Pérez auf dem Dschidda Corniche Circuit Verstappen auf Platz zwei. Allerdings war der Niederländer nach einem Defekt an der Antriebswelle in der Qualifikation von Position 15 gestartet, Pérez von der Pole.

Die Führung im Klassement wollte Verstappen aber nicht hergeben. Nach zwei Rennen liegt er einen Punkt vor Pérez. Dabei sah es bis zur letzten Runde am Sonntag so aus, als würde Pérez als WM-Spitzenreiter mit eben diesem einen Punkt mehr nach Australien zum nächsten Rennen reisen. Doch dann entriss Verstappen seinem Teamkollegen nahezu spielerisch den einen entscheidenden Zusatzzähler. „Typisch Max: Letzte Runde, damit Pérez nicht kontern kann, die schnellste Runde hingeknallt“, kommentierte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko.

Bis zur 49. hatte Pérez noch die schnellste Runde gedreht, wie auf Abruf konterte Verstappen im letzten Umlauf. „Das ist typisch Max. Er versucht immer, das Maximale rauszuholen“, sagte Sky-Experte und Ex-Weltmeister Nico Rosberg.

Die Teambosse waren machtlos. „Das konnten wir nicht kontrollieren. Das war Max“, konstatierte Marko, das hätten sie ihm nicht verbieten können. Pérez, der immerhin nicht auch noch um seinen fünften Karrieresieg nach der zweiten Pole seiner Laufbahn fürchten musste, kündigte aber schon mal an: „Das müssen wir uns noch einmal anschauen, denn ich habe definitiv andere Infos bekommen und konnte am Ende nicht mehr pushen.“

(lonn/dpa)
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