Formel 1 in Hockenheim Rosberg einen Wimpernschlag hinter Hamilton

Hockenheim · Beim ersten Schlagabtausch fehlte Nico Rosberg nur ein Wimpernschlag: Im Training zum Großen Preis von Deutschland im Glutofen Hockenheimring lag der WM-Spitzenreiter lediglich 24 Tausendstelsekunden hinter seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton, der in 1:18,341 die beste Zeit auf den fast 60 Grad heißen Asphalt brannte.

Großer Preis von Deutschland: freies Training
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Rosberg bleibt deshalb weiter optimistisch im Duell mit Hamilton: "Ich glaube, ich habe einen Heimvorteil. Das beeinflusst das Duell am meisten."

Weit weg von der Musik war einmal mehr Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim), der sich im Red Bull in 1:19,248 Minuten mit Rang acht zufriedengeben musste.

"Die Zeit kam auf den schnellen Runden nicht zustande, auf den Long Runs war es am Ende ein bisschen besser. Wir müssen noch ein bisschen zulegen, es war ein schwieriges Training", sagte Vettel: "Es ist sehr warm, mit den Reifen rutscht man sehr viel. Im Qualifying wird es sogar noch heißer. Es wird wichtig sein, dann zumindest eine Runde hinzubekommen."

Überraschend nah dran an den in dieser Saison so überlegenen Silberpfeilen war Vettels Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien), der in 1:18,443 nur eine Zehntelsekunde Rückstand auf Hamilton hatte und als Dritter damit auch klar vor Vettel rangierte.

Vettel erwartet Dreikampf

"Daniel hatte eine bessere Runde, vielleicht sind wir als Team etwas näher dran als zuletzt. Aber es wird sicherlich ein enger Kampf zwischen uns, Ferrari und Williams", sagte Vettel.

Ein Grund für die knappen Rückstände der Konkurrenz auf Mercedes könnten die Reifen sein. "Wir haben sehr weiche Reifen an diesem Wochenende, die haben anscheinend die Hitze nicht vorausgesehen. Da kann man nicht viele Runden fahren, das wird wahrscheinlich die größte Herausforderung", so Rosberg: "Die weichen Reifen haben uns insgesamt nicht gut gelegen bisher, das könnte die anderen etwas näher heranbringen."

Für Williams war wie schon beim vorherigen Rennen im englischen Silverstone Susie Wolff (31) am Vormittag im Einsatz. Diesmal lief es trotz einer holprigen ersten Runde, in der sie im Notprogramm zurück zur Box schlich, deutlich besser. "Mein Herz schlug ganz schön schnell", so Wolff: "In dem Moment dachte ich: 'Nein, nein, nein - so darf es nicht enden'."

Rang 15 für Wolff

In Silverstone hatte die Schottin, die als erste Frau seit 22 Jahren an einem Grand-Prix-Wochenende im Einsatz war, ihren Boliden wegen eines Motorschadens bereits nach vier Runden abstellen müssen. In Hockenheim reichte es nach 22 Runden in 1:20,769 immerhin zu Rang 15 im ersten Training - und auf Stammpilot Felipe Massa (Brasilien/1:20,542) fehlten ihr dabei nur zwei Zehntelsekunden.

Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:19,417) belegte einen guten elften Rang, Nico Hülkenberg (Emmerich/1:19,593) landete im Force India auf Platz 14.

Vor dem zehnten Saisonrennen führt Rosberg (165 Punkte) nach seinem Ausfall in Silverstone die Gesamtwertung nur noch mit vier Zählern Vorsprung auf Hamilton (161) an. Ricciardo (98) ist als Dritter bereits abgeschlagen, der in dieser Saison noch sieglose Vettel (70) nur Sechster.

(sid)
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