„Jedes Rennen eine Chance“ Schumacher fährt um seine Zukunft

Spa-Francorchamps · Die Sommerpause ist vorbei, die Formel 1 startet in Spa in einen heißen Herbst. Für Mick Schumacher geht es ab sofort um seine Zukunft in der Königsklasse - Stand jetzt hat er keinen Vertrag für 2023.

Formel 1: Mick Schumacher – Sohn der Formel-1-Legende und Formel-1-Fahrer
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Das ist Mick Schumacher

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Foto: AP/Hamad Mohammed

Würde es Mick Schumacher bei all den Personalrochaden und wilden Gerüchten schwindlig werden, man könnte es glatt verstehen. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher aber gibt sich vor dem Großen Preis von Belgien (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) betont gelassen. Über sein Formel-1-Aus nach zwei Jahren sollen andere spekulieren - er ist überzeugt, in den verbleibenden neun Grands Prix alle von sich zu überzeugen.

„Jedes Rennen ist eine Chance, mich zu beweisen“, sagte der 23-Jährige bei seiner Presserunde am Donnerstag in Spa. Wie er mit seiner unklaren Situation umgehe? „Ich mag den Druck“, antwortete er. Wie er es finde, dass Haas dem Italiener Antonio Giovinazzi (61 Formel-1-Rennen) in Italien und den USA Einsätze in Trainingseinheiten gewährt, obwohl das Team nicht dazu verpflichtet ist? „Toll, dass er zurück ist.“

Natürlich weiß auch Schumacher: Mit aufgeräumten Aussagen allein wird er seinen begehrten Platz in der Formel 1 nicht absichern können. Der Deutsche gibt sich als fairer Sportsmann, voll fokussiert - am Ende müssen vor allem die Ergebnisse stimmen.

„Es zählt nicht, was einer erreicht hat, sondern was einer noch erreichen kann“, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner in Spa. Eine Aussage, die man in jede Richtung deuten kann. Schumachers Leistungen in den vergangenen Rennen, als dieser mehr Punkte holte als sein dänischer Teamkollege Kevin Magnussen - dessen Verbleib bereits feststeht -, lobte Steiner ausdrücklich. Er sagte aber auch, dass er „natürlich“ den Fahrermarkt beobachte. Dies sei schließlich „mein Job“.

Die Vertragsgespräche lagen während der Sommerpause auf Eis, das bestätigten Schumacher wie auch Steiner. Der Teamchef wird beim anstehenden Klassiker-Dreierpack Spa-Zandvoort-Monza genau hinschauen, danach wird sich Haas wohl bald entscheiden - allein schon, weil auch mögliche Alternativen zu Schumacher nicht ewig warten wollen.

Schumacher kann sich empfehlen, er muss aber auch auf sich öffnende Türen hoffen. Die Schlüsselfigur auf dem überhitzten Fahrermarkt ist ein 21-jähriger Australier, der noch keinen (!) Grand Prix bestritten hat: Oscar Piastri.

Der will 2023 nicht für Alpine fahren, das Millionen in seine Ausbildung investiert hat, ihn zum Nachfolger von Fernando Alonso erkoren hat - und behauptet, einen gültigen Vertrag zu besitzen. Megatalent Piastri bestreitet das, ihn zieht es zu McLaren.

Mick Schumacher.

Mick Schumacher.

Foto: AP/Hamad Mohammed

Zumindest der britische Rennstall hat den Weg geebnet: Am Mittwoch gab McLaren bekannt, den bis 2023 geschlossenen Vertrag mit Daniel Ricciardo zum Jahresende aufzulösen. Womit ein weiterer großer Name plötzlich auf dem Fahrermarkt ist. Und ein weiterer möglicher Kontrahent für Schumacher.

(SID/stja)
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