Formel 1 Vettel fährt im Monaco-Training nur hinterher

Monte Carlo · Mercedes hat seine Favoritenrolle in den freien Trainings für den Großen Preis von Monaco eindrucksvoll unterstrichen. Lewis Hamilton war der Schnellste. Sebastian Vettel landete mit großem Rückstand auf Platz drei.

Der Kampf von Sebastian Vettel um seinen fünften Weltmeistertitel erscheint immer aussichtsloser. Im freien Training zum Großen Preis von Monaco belegte der Ferrari-Pilot zwar den dritten Rang, der Rückstand des Heppenheimers auf das wieder einmal unantastbare Mercedes-Duo an der Spitze betrug aber eine Dreiviertelsekunde.

Formel 1, Großer Preis von Monaco 2019 - die Bilder vom freien Training
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Großer Preis von Monaco: Bilder vom freien Training

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Foto: AP/Luca Bruno

Mercedes, das in Monte Carlo mit Trauerflor und Botschaften auf den Rennwagen seines am Montag verstorbenen Team-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda gedenkt, darf sich beim sechsten Saisonrennen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) allem Anschein nach auf die nächste Sternstunde und einen Eintrag in die Geschichtsbücher einstellen: Sechs Doppelsiege in Folge wären ein Novum in der fast 70-jährigen Geschichte der Formel 1.

Weltmeister und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, der dem dreimaligen Champion Lauda sehr nahe stand, setzte in 1:11,118 Minuten auf dem engen Stadtkurs im Fürstentum die Bestzeit. Sein Mercedes-Stallkollege Valtteri Bottas (Finnland), der in der WM nur sieben Punkte hinter dem Engländer liegt, hatte 0,081 Sekunden Rückstand. Vettel war dagegen satte 0,763 Sekunden langsamer als Hamilton. Mit dieser Performance scheint der 31-Jährige im Qualifying am Samstag (15.10 Uhr/RTL und Sky) chancenlos gegen die Silberpfeile zu sein.

Formel 1 würdigt verstorbenen Niki Lauda
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Nico Hülkenberg (Emmerich) kam im Renault nicht über Rang 16 (+1,754 Sekunden) hinaus. Auch Vettels Teamkollege Charles Leclerc (21), der aus Monte Carlo stammt, enttäuschte als Zehnter mit 1,232 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Doch das kann kein Trost sein für den ehrgeizigen Vettel.

Dem Qualifying kommt im Fürstentum nämlich vorentscheidende Bedeutung zu, weil das Überholen auf der Strecke kaum möglich ist: In den vergangenen 33 Jahren ging der spätere Monaco-Sieger 26-mal aus der ersten Startreihe ins Rennen.

Vettel, dessen letzter Grand-Prix-Sieg in Spa/Belgien fast neun Monate zurückliegt, benötigt dringend einen Erfolg, um seine Titelhoffnungen nicht schon frühzeitig abschreiben zu müssen. Nach nur fünf Rennen beträgt sein Rückstand auf Hamilton bereits 48 Punkte.

Ferrari hat nun gut zwei Tage Zeit, die richtige Abstimmung zu finden - freitags legt die Formel 1 in Monaco traditionell einen Ruhetag ein. Doch Hoffnung auf schnelle Besserung besteht kaum. So findet der SF90 die ganze Saison schon nicht ins richtige Reifenfenster, dies wirkt sich negativ auf die Kurvengeschwindigkeiten aus.

Das Team habe bei den Testfahrten in der vergangenen Woche "einige Dinge gelernt, aber das wird nicht ausreichen, um Mercedes einzuholen. Dafür brauchen wir mehr Zeit", räumte der zweimalige Monaco-Sieger Vettel (2011, 2017) am Mittwoch ein.

Die Frage, ob der SF90 eine Fehlkonstruktion ist, verneinte der 52-malige Grand-Prix-Sieger aber energisch: "Wenn das so wäre, gäbe es viele Fehlkonstruktionen im Feld. Es liegen ja noch viele Autos hinter uns." Das ist allerdings ein schwaches Trostpflaster für Vettel und das Rekordweltmeister-Team Ferrari.

Kombination aus 1. und 2. freien Training:

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:11,118 Minuten
2. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:11,199
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:11,881
4. Pierre Gasly (Frankreich) Red Bull Honda 1:11,938
5. Alexander Albon (Thailand) Toro Rosso Honda 1:12,031
6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Honda 1:12,052
7. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari 1:12,174
8. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo Ferrari 1:12,239
9. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo Ferrari 1:12,342
10. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 1:12,350
11. Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari 1:12,392
12. Lando Norris (Großbritannien) McLaren Renault 1:12,393
13. Carlos Sainz jr. (Spanien) McLaren Renault 1:12,419
14. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso Honda 1:12,577
15. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Mercedes 1:12,752
16. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 1:12,872
17. Daniel Ricciardo (Australien) Renault 1:12,888
18. Lance Stroll (Kanada) Racing Point Mercedes 1:14,558
19. George Russell (Großbritannien) Williams Mercedes 1:15,052
20. Robert Kubica (Polen) Williams Mercedes 1:15,146

(eh/sid/old)
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