Formel 1 Für Vettel beginnt die Mission Titel 2019

Abu Dhabi · Die WM ist verloren. In Abu Dhabi aber hat Sebastian Vettel die Chance, vor der Winterpause noch einmal zu siegen. Dann steht der Heppenheimer vor der Aufgabe, Ferrari für sich neu aufzustellen.

Formel 1: Sebastian Vettel – der viermalige Weltmeister tritt zurück
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Das ist Sebastian Vettel

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Noch 55 Runden, noch 305,355 Kilometer - dann ist diese verkorkste Saison für Sebastian Vettel endlich vorbei. Und weil der Formel-1-Titel schon wieder nicht nach Maranello ging, denkt Vettel schon ans nächste Jahr. Dann will, nein muss der Heppenheimer im fünften Anlauf endlich seine und die Sehnsucht der Scuderia stillen und Lewis Hamilton besiegen.

"Wir brauchen ein stärkeres Paket", sagte Vettel vor dem letzten Saisonrennen in Abu Dhabi (Sonntag, 14.10 Uhr MEZ/RTL) über den Plan, wie er an Hamilton in seinem starken Mercedes endlich vorbeikommen will. Was so einfach klingt, wird in der Winterpause in Wahrheit zu einer riesigen Aufgabe. "Wir hatten unsere Momente, mit starken Rennen - aber wir hatten auch welche, in denen wir nicht schnell genug waren", sagte Vettel. Und eben diese Schwächen gilt es abzustellen.

Auch der neue Ferrari-Präsident Louis Camilleri erhöhte vor dem Schicksalsjahr 2019 schon einmal den Druck auf seinen Star und den Traditionsrennstall. 2018 sei zwar die beste Ferrari-Saison seit zehn Jahren gewesen, doch das reicht natürlich nicht. "Gewinnen ist für uns die klare Priorität, es ist Teil unserer Geschichte", sagte Camilleri.

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Doch die jüngste Geschichte spricht gegen Vettel und Ferrari. Den letzten WM-Titel für die Roten holte 2007 Kimi Räikkönen, der Finne wird im nächsten Jahr durch Shootingstar Charles Leclerc ersetzt. In Italien wird die Personalentscheidung auch als kleines Misstrauensvotum gegenüber Vettel gewertet, schließlich ist der "Iceman" sein Kumpel.

Doch bei Ferrari steht eben viel auf dem Prüfstand, nachdem sich Hamilton erneut die Krone aufgesetzt hat. Und das, obwohl Vettel bis zum Ende des Sommers in der besseren Position war. "Es ist sehr wichtig, dass wir alles Mögliche tun, um zu gewinnen", sagte Camilleri: "Und was brauchen wir, um zu gewinnen? Wir brauchen ein großartiges Auto und zwei großartige Fahrer."

Doch weder Vettel noch sein SF-71H waren 2018 über die gesamte Saison besonders großartig, sowohl der Heppenheimer als auch die Scuderia machten Fehler. Auch Vettels Idol Michael Schumacher holte erst in seiner fünften Saison den ersten von fünf Titeln für Ferrari. Doch wenn sich die Geschichte der deutsch-italienischen Traumehe noch einmal wiederholen soll, sind laut Experten vor allem umfangreiche Reformen bei Ferrari nötig.

Vettel zeigte sich in Abu Dhabi optimistisch, dass Ferrari die richtigen Schlüsse aus der Pleite zieht. Alle im Team seien extrem motiviert, diesen "letzten Schritt zu machen". Mit einem Wüsten-Sieg will er Ferrari noch einmal Schub für die Winterpause geben. "Es wäre toll, die Saison auf einem Hoch zu beenden", sagte Vettel. Und nach diesen 55 Runden, 305,355 Kilometern, zählt dann nur noch 2019 und sein neuer Angriff.

(sid/sef)
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