„Wir werden niemals darüber hinwegkommen“ Mercedes-Teamchef Wolff legt mit Kritik an Formel-1-Rennleitung nach

Brackley · Mercedes-Teamchef Toto Wolff lässt die Titelentscheidung in der Formel 1 auch nach dem Verzicht auf einen weiteren Protest nicht ruhen. Tiefenttäuscht prangerte er nun erneut „willkürliche Entscheidungen“ an.

Mercedes Teamchef Toto Wolff beim Rennen im Saudi-Arabien.

Mercedes Teamchef Toto Wolff beim Rennen im Saudi-Arabien.

Foto: AFP/ANDREJ ISAKOVIC

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat hochemotional auf die kontroverse Formel-1-Titelentscheidung am vergangenen Sonntag in Abu Dhabi reagiert. „Lewis und ich sind desillusioniert im Moment“, sagte der Österreicher bei einer digitalen Medienrunde am Donnerstag: „Wenn wir die fundamentalen Prinzipien des Sports außer Acht lassen und die Stoppuhr nichts mehr wert ist, weil es willkürliche Entscheidungen gibt, dann beginnt man zu hinterfragen, ob all die Arbeit, Blut, Schweiß und Tränen es wert sind.“ Es könne einem „willkürlich alles weggenommen werden“, sagte Wolff: „Wir werden niemals darüber hinwegkommen, das ist nicht möglich.“

Wolff äußerte sich mit fast vier Tagen Abstand erstmals öffentlich zu den Vorfällen von Abu Dhabi. Kurz zuvor hatten die Silberpfeile verkündet, auf den Gang vor das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes zu verzichten. Unmittelbar nach dem Triumph von Red-Bull-Pilot Max Verstappen vor Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton hatte der Rennstall zwei Proteste eingereicht. Beide waren abgeschmettert worden. Daraufhin hatte das Team den Formalien entsprechend eine Absichtserklärung für eine Berufung hinterlegt und 96 Stunden Zeit, diesen Schritt auch tatsächlich zu unternehmen.

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Bei den Protesten am Rennabend ging es um das Verhalten von Verstappen in der entscheidenden Safety-Car-Phase und um Anweisungen von Rennleiter Michael Masi. Verstappen hatte von den Maßnahmen so profitiert, dass er auf der letzten Runde die Chance zum Überholen von Hamilton bekommen und diese zum Titelgewinn genutzt hatte.

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„Ich bin nicht interessiert an einem Gespräch mit Michael Masi. Die Entscheidungen in den letzten vier Minuten haben einen verdienten WM-Titel für Lewis Hamilton verhindert“, sagte Wolff deutlich. Es müsse nun für die Zukunft dringend geregelt werden, wie solche Situationen verhindert werden könnten. „Dem Sport wurde viel Schaden zugefügt, das darf nicht wieder passieren“, sagte Wolff.

(rent/dpa)
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