Neue Autos für 2014 Formel-1-Fans müssen stark sein

Maranello · Einen Schönheitspreis werden die neuen Boliden in der Königsklasse nicht gewinnen. Die Modelle Ameisenbär, Gabelstapler und Staubsauger sind schon vorgestellt worden, es drohen weitere Scheußlichkeiten.

Formel 1 - 2016: Neuer Ferrari SF16-H von Vettel und Räikkönen
11 Bilder

Das ist der neue Ferrari SF16-H

11 Bilder
Foto: Screenshot Ferrari.com

Schön ist anders. Die Formel-1-Fans in aller Welt müssen in diesen Tagen sehr tapfer sein, wenn ein Rennstall nach dem anderen seinen neuen Boliden präsentiert. Regeländerungen führen dazu, dass demnächst Ameisenbären gegen Gabelstapler und Staubsauger um Punkte in der Königsklasse kämpfen. Und noch sind längst nicht alle Scheußlichkeiten enthüllt.

Selbst die rote Göttin der Scuderia ließ den Ferraristi bei ihrer Vorstellung den Schreck in die Glieder fahren. Zwar verzichteten die Italiener beim "F14T" auf die "Ameisenbär"-Variante wie Konkurrent McLaren oder die "Gabelstapler"-Lösung von Lotus. Beobachter in Maranello fühlten sich dafür an einen Staubsauger oder ein Schnabeltier erinnert. Die Zeitung Repubblica schrieb vom "verrücktesten Ferrari der Welt".

Das neue Auto ähnelt der Version des Jahres 1989, die den Spitznamen "Ente" verpasst bekommen hatte. Sollte sich der neue Vettel-Jäger als nicht nur hässlich, sondern auch noch langsam entpuppen, dürfte wohl bald von einer "lahmen Ente" die Rede sein.

Wie das neue Arbeitsgerät von Weltmeister Sebastian Vettel aussieht, enthüllt Red Bull erst am 28. Januar wenige Minuten vor dem offiziellen Start der ersten Testsession im spanischen Jerez.

Aber die Aussagen von Design-Guru Adrian Newey über den "RB10" lassen nichts Gutes erahnen. Bei der Nachfolgerin von "Hungry Heidi", mit der Vettel zum vierten WM-Titel und neun Siegen in Serie gerast war, könnte "vor allen Dingen die Nase wegen der neuen Regeln ein bisschen hässlich aussehen. Ich mag sie nicht besonders", kündigte Newey an.

Schuld an dem neuen Look sind natürlich die Regelhüter. Weil die Nasen statt 55 cm nur noch 18,5 cm hoch sein dürfen, mussten Lösungen her. Lotus griff gleich ganz tief in die Trickkiste. Die beiden Stoßzähne/Greifarme des E22 sind unterschiedlich lang. Der Unterschied von ziemlich genau 5,01 cm sorgt laut der Fachzeitschrift von auto, motor und sport dafür, dass die Nase nicht illegal ist. Macht sie aber auch nicht hübscher.

Im Internet kursieren bereits Bilder, wie die lange Nase des McLaren perfekt zwischen die beiden Greifarme des Lotus passt. Oder Fotos vom Airbus-Frachtflugzeug Beluga, von dem Ferrari das Design abgeguckt haben könnte.

Die Lösung für so viel versammelte Hässlichkeit hätte der ehemalige Formel-1-Fahrer Martin Brundle parat. "Die neuen Nasen brauchen wieder braune Papiertüten in der Startaufstellung" twitterte der Engländer mit typischen britischem Humor. Vielen Fans dürfte trotzdem das Lachen schon lange vergangen sein.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort