Nach Dämpfer in Mexiko Entscheidung über Zukunft von Mick Schumacher naht

Mexiko-Stadt · Mick Schumacher verfehlt in Mexiko die Punkte. Im schwächelnden Haas war dies auch kaum möglich. Die Entscheidung über seine Zukunft naht.

Mick Schumacher.

Mick Schumacher.

Foto: AFP/CARLOS PEREZ GALLARDO

Mick Schumacher tauschte den Trubel von Mexiko-Stadt mit der Abgeschiedenheit seiner Wohlfühloase in Texas. Nach der neuerlichen Enttäuschung in der Formel 1 und den ständigen Debatten um seinen Verbleib beim Haas-Team fand der 23-Jährige am Montag auf der Familienranch ein wenig Erholung von intensiven und stressigen Tagen im Cockpit.

Gedanken um seine Zukunft begleiteten ihn. Klarheit hat er noch immer nicht. Fährt Schumacher auch in der Saison 2023 in der Königsklasse? Findet die noch junge Formel-1-Karriere nach zwei Jahren ein jähes Ende? Die Entscheidung um das letzte freie Cockpit naht - und dürfte bis zum nächsten Rennen in Brasilien in zwei Wochen gefallen sein.

Ein Empfehlungsschreiben war das Wochenende in Mexiko dabei nicht. Dass es nur zu Platz 16 reichte, lag allerdings in erster Linie an der fehlenden Power des Haas-Boliden. „Heute war leider keine Pace drin. Man hat gesehen, dass es bei beiden Autos der Fall war. Von daher glaube ich nicht, dass das in den Vertragsgesprächen ein Riesenfaktor sein wird“, sagte Schumacher. Selbst der sonst so kritische Teamchef Günther Steiner räumte fehlende Leistung des Boliden ein: „Wir hatten einfach nicht den Speed.“

Zur Wahrheit gehört aber auch: Schumacher verbaute sich eine deutlich bessere Ausgangslage selbst. Im Qualifying wurde ihm - wie bereits in Frankreich - die persönlich schnellste Runde wegen Überfahrens des Streckenlimits gestrichen. Ein Fehler, der sich nicht wiederholen durfte.

„Hätten wir das durchziehen können, wären wir wahrscheinlich komfortabel ins Q2 gekommen, selbst ins Q3 vielleicht. Dann sähe es nochmal anders aus“, sagte Schumacher bei Sky. Die „gute Qualifying-Runde“ nehme er dennoch als positive Erfahrung mit.

Am Ende stand ein weiteres Rennen ohne Punkte. In 18 von 20 WM-Läufen verpasste Schumacher die Top 10, manchmal selbstverschuldet, manchmal durch Strategiefehler, manchmal wie in Mexiko aufgrund fehlender Leistung des Autos. Die Bilanz von zwölf WM-Punkte ist mager.

Zwei Chancen hat Schumacher noch, um seine Ausbeute zu verbessern. „Ich bin sicher, dass die Dinge in Brasilien wieder ganz anders aussehen“, sagte er. Das könnte auch für die Zukunftsfrage gelten.

Sollte die Zusammenarbeit mit Haas zu einem Abschluss kommen, muss das nicht das Ende von Schumachers Formel-1-Laufbahn bedeuten. Der Einstieg von Audi bei Sauber eröffnet ihm mittelfristig eine neue vielversprechende Option.

Nach einem Überbrückungsjahr könnte Schumacher ab 2024 etwa den Chinesen Zhou Guanyu ersetzen, zwei Saisons wichtige Erfahrungen sammeln und dann im besten Rennfahreralter von 27 Jahren im Audi-Werksteam durchstarten.

(sid/old)
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