Formel-1-Doku „Drive To Survive“ So übel zogen die Haas-Bosse über Mick Schumacher her

Düsseldorf · In seinem zweiten Jahr in die Formel 1 erlebte Mick Schumacher einen durchwachsenen Start mit mehreren Unfall. Die Netflix-Dokumentation „Drive To Survive“ zeigt nun, wie übel die Bosse über den Sohn des Rekordweltmeisters lästerten.

In seinem zweiten Formel-1-Jahr beim Team Haas erhielt Mick Schumacher harten Gegenwind

In seinem zweiten Formel-1-Jahr beim Team Haas erhielt Mick Schumacher harten Gegenwind

Foto: AP/Hamad Mohammed

In seinem ersten Jahr hatte Mick Schumacher beim amerikanischen Haas-Team seinen Kollegen Nikita Mazepin im Griff: Er schlug den Russen, der nach Beginn des Russland-Kriegs in der Ukraine sein Cockpit an Kevin Magnussen abgeben musste, regelmäßig und vor allem deutlich. Als der Däne Magnussen dann im ersten Rennen in Bahrain ein überragendes Comeback feierte und mit Platz fünf das beste Rennergebnis seit Jahren einfuhr geriet Mick Schumacher unter Druck.

Die Netflix-Dokumentation „Drive To Survive“ enthüllt nun, wie heftig der Gegenwind war, den der Deutsche nach einem miserablen Start aushalten musste. In der Qualifikation des zweiten Rennens in Saudi-Arabien zerlegte er das Auto so schwer, dass er das Rennen nicht starten konnte. „Drive To Survive“ zeigt in einer Szene der aktuellen Folge ein Telefongespräch von Teamchef Günther Steiner mit Teambesitzer Gene Haas. In diesem berichtete er, dass sich der Schaden in einer Summe von einer halben bis ganzen Million Euro bewege: „Wir haben ihm ein Jahr gegeben, um zu lernen. Was macht er im zweiten Rennen? Er zerstört verdammt noch mal das Auto, nur weil der andere Fahrer schneller ist.“ Haas verlangte von Steiner, dass er Schumacher den Kopf wäscht.

Doch Schumachers Misere ging weiter: Bei einem Überholmanöver gegen Sebastian Vettel in der letzten Runde des fünften Rennens in Miami kollidierte Schumacher mit seinem Freund und Landsmann. Als Magnussen in einem Gespräch gegenüber Steiner versicherte, dass Schumacher mehr kann, wurde Steiner erneut deutlich: „Sobald er das zeigen will, baut er einen Unfall.“

Das passierte auch im folgenden Rennen, als Schumacher beim Monaco-Rennen in der Schwimmbadpassage kurz vor Schluss erneut das Auto zerlegte. Netflix zeigt erneut ein Telefonat Steiners mit Haas: „Man kann kein Talent kaufen oder entwickeln. Wenn er nicht bald die Hosen hochzieht, wird er es tun müssen.“ Beim Rennen in Aserbaidschan lästerte Steiner an der Boxenmauer: „Er sorgt sich, dass die Bremen überhitzen. Er ist so verdammt langsam, er braucht keine Bremsen.“

Immerhin endet die Folge mit einem Happy-End: mit Schumachers ersten Punkten beim zehnten Rennen in Silverstone. Die Saison hielt hingegen keines für ihn bereit. Schumacher musste nach einer monatelangen Hängepartie sein Cockpit an seinen Landsmann Nico Hülkenberg abgegeben. Er selbst heuerte als Testfahrer bei Mercedes an und hofft nun auf ein Cockpit in der Zukunft bei einem anderen Team.

(loy)
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