Familiensache Formel 1 Väter, Söhne und Onkel in der Königsklasse
Mick Schumacher auf den Spuren seines Vaters - das ist eine schöne Geschichte, aber bei weitem kein Novum in der Formel 1. Wir blicken auf einige der berühmtesten Familien in der Königsklasse.
DIE SCHUMACHERS
Natürlich thront der Rekordweltmeister über allem. Sieben WM-Titel, 91 Grand-Prix-Siege, eine Ära mit Ferrari. Michael Schumacher hat die Formel 1 geprägt, sein Name wird immer einer der größten bleiben. Bei all den Erfolgen geht fast unter, dass auch sein jüngerer Bruder diesen Familiennamen sehr würdig vertrat: Ralf Schumacher zeigte in elf Jahren Königsklasse ebenfalls beachtliches Talent, besonders in seiner Zeit bei Williams war er regelmäßiger Gast auf dem Podium und gewann immerhin sechs Rennen. Mick Schumacher startete 2021 und 2022 in der Formel 1 als Stammpilot von Haas. Für 2023 verlor er sein Cockpit und wurde Ersatzfahrer bei Mercedes.
Auch Ralfs Sohn David ist Rennfahrer. Er fährt seit 2022 in der DTM.
JOS UND MAX VERSTAPPEN
Oft genug in der Formel 1 waren die Spuren des Vaters für den Sohn zu groß. In diesem Fall ist es andersherum. Max Verstappen ist nicht einfach nur erfolgreicher als sein Vater Jos. Er gilt als Jahrhunderttalent und als der Mann, der in der Formel 1 das Zepter schwingen kann, wenn Lewis Hamilton einmal abtritt. In den Statistiken wird Verstappen noch ausgebremst von der Unterlegenheit seines Red Bulls gegen die Mercedes-Silberpfeile. Trotzdem kommt der jüngste Grand-Prix-Sieger der Formel 1 bereits auf neun Erfolge. Sein Vater stand lediglich zweimal auf dem Podest.
KEKE UND NICO ROSBERG
Eine von nur zwei weltmeisterlichen Familien der Formel 1 heißt Rosberg. Der Finne Keke Rosberg fuhr 1982 mit nur einem Saisonsieg zur Weltmeisterschaft. Sein Sohn Nico, der drei Jahre später in Wiesbaden das Licht der Welt erblickte, benötigte elf Jahre in der Formel 1, ehe 2016 im Mercedes endlich der ersehnte Titel stand. Rosberg ist der einzige, der in der Hybrid-Ära ab 2014 die Dominanz von Lewis Hamilton unterbrechen konnte. Nur fünf Tage nach seinem Triumph trat er zurück.
GILLES UND JACQUES VILLENEUVE (hier mit Michael Schumacher)
"Salut Gilles". So steht es in großen, geschwungenen Buchstaben auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal geschrieben, gleich neben der Startlinie. Vater Villeneuve fuhr jahrelang für Ferrari, wurde 1979 Vizeweltmeister und starb 1982 viel zu früh bei einem schrecklichen Unfall im belgischen Zolder. In seiner kanadischen Heimat und auch in Italien sind Straßen nach ihm benannt, in Zolder und in Imola tragen Kurven seinen Namen. Zweifellos hat Gilles Villeneuve den bleibenderen Eindruck hinterlassen in der Formel 1 - sein Sohn allerdings war Weltmeister. 1997 gewann Jacques Villeneuve im Williams den Titel.
GRAHAM UND DAMON HILL (hier mit Michael Schumacher)
Das erste Vater-Sohn-Weltmeistergespann der Formel 1. Graham Hill war ein echter Vorzeigefahrer der 1960er-Jahre mit akkurat nach hinten gekämmten Haaren und feinem Schnurrbart. Der Brite gewann nicht nur 1962 und 1968 die Formel-1-Weltmeisterschaft, er errang auch als Einziger die Triple Crown des Motorsports: Sieg in Monaco, Sieg bei den Indy 500, Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Hobbypilot Hill verstarb 1975 im Alter von 46 Jahren bei einem Absturz mit seinem Kleinflugzeug. Sohn Damon (Jahrgang 1960) stieg erst mit 32 Jahren in die Formel 1 auf, legte aber eine Blitzkarriere hin: 1994 und 1995 war er knapp unterlegener WM-Rivale von Michael Schumacher, 1996 gewann er den Titel.
JAN UND KEVIN MAGNUSSEN
Auch der Vater von Haas-Pilot Kevin Magnussen war bereits Formel-1-Fahrer. Jan Magnussen bestritt von 1995 bis 1998 für die Teams McLaren und Stewart insgesamt 25 Rennen. Einen Punkt holte er dabei. Sein Sohn fuhr ebenfalls für McLaren. 2014 gab er sein Debüt für das Team in der Formel 1 und fuhr in seinem ersten Rennen gleich aufs Podium. 2016 fuhr er für Renault, danach für Haas. Nach einem Jahr Pause gehört der Däne seit 2022 wieder zu dem US-Team.
MARIO UND MICHAEL ANDRETTI
Mario Andretti ist eine Legenden des Rennsports. 1978 wurde er als bisher letzter US-Amerikaner Weltmeister in der Formel 1.
1993 startete auch sein Sohn Michael in der Formel 1 - bei McLaren. Gegen Ayerton Senna hatte er aber keine Chance. Michael Andretti verließ das Team noch in der Saison und fuhr in den USA in der IndyCar. Heute ist er Teambesitzer und will als elftes Team in die Formel 1 einsteigen.
JACK UND DAVID BRABHAM
Jack Brabham wurde gleich dreimal Weltmeister in der Formel 1. 1966 mit dem eigenen Team im eigenen Auto. Das gelang bisher niemandem außer ihm. Sohn David schaffte es auch in die Formel 1, holte aber in 24 Rennen nicht einen Punkt. Er fuhr 1990 natürlich für Brabham, dann 1994 für das Team Simtek.