Reifen, Kälte, Streckencharakteristik Darum droht der Formel 1 in Las Vegas ein Chaosrennen

Las Vegas · Am späten Samstagabend Ortszeit, Sonntagmorgen deutscher Zeit, findet das Formel-1-Rennen in Las Vegas statt. Nicht nur aufgrund der Bilder wird es ein spektakuläres Rennen geben.

 George Russel bei einer Präsentation auf dem Las Vegas Boulevard. Hier gastiert die Formel 1 am Wochenende.

George Russel bei einer Präsentation auf dem Las Vegas Boulevard. Hier gastiert die Formel 1 am Wochenende.

Foto: AP/John Locher

Las Vegas. Die Stadt, in der ein Elvis-Imitator Menschen verheiratet. Wo es zahlreiche Shows verschiedener Stars gibt. Die Stadt des Glücksspiels. Und Glücksspiel ist auch das Thema, wenn es um das Formel-1-Rennen geht, das am kommenden Wochenende stattfinden wird. Denn der Grand Prix in Nevada könnte ein Chaosrennen werden. Warum? Das hat gleich mehrere Gründe.

In Las Vegas haben wir es schließlich mit einem Stadtrennen zu tun. In den vergangenen Wochen gab es ausufernde Umbauarbeiten auf den Straßen der Metropole, unter anderem auch auf dem berühmten „Strip“, wie der Las Vegas Boulevard genannt wird. Dort sind Boxengasse und Start-Ziel-Gerade untergebracht.

Profil erinnert an das „Spiderschwein“

Die Charakteristik der Strecke erinnert dabei ein wenig an Baku in Aserbaidschan. Auch dort folgen viele harte Bremspunkte auf lange Geraden – die längste ist der „Strip“ mit 1,92 Kilometern Länge. Das Land des Feuers hat zwar auch schon immer wieder einen Langeweile-Grand-Prix hervorgebracht, allerdings auch riesiges Chaos. 17 Kurven gibt es insgesamt. So einige haben das Potenzial, den einen oder anderen Fehler zu provozieren. Das Profil erinnert ein wenig an das „Spiderschwein“ aus dem Simpsons-Film.

Die Reifen dürften also der große Faktor werden. Allerdings weniger – wie beispielsweise zuletzt in Katar – aufgrund der Haltbarkeit wegen möglicher Überbeanspruchung, sondern weil es aufgrund der vielen langen Geraden durchaus Probleme für die Fahrer geben könnte, sie ins richtige Temperaturfenster zu bringen. Hinzu kommt, dass es am Rennwochenende ohnehin kalt werden soll.

Gradzahlen, die die Formel 1 nicht kennt

Für die kommenden Nächte sind in der Hauptstadt Nevadas Temperaturen von etwa zehn Grad Celsius zu erwarten. Gradzahlen, die die Formel 1 im Grunde genommen nicht kennt. Europa wird im Hochsommer befahren, die anderen Nachtrennen finden in der Wüste und in Singapur statt. Eine Abweichung von dieser Norm dürfte dem einen oder anderem Team durchaus Vorteile verschaffen. Vor allem denjenigen, die bisher regelmäßig Probleme mit dem Reifenabbau hatten. Wie Ferrari oder das Haas-Team vom einzigen deutschen Vertreter Nico Hülkenberg.

So oder so wird der Grand Prix aber atemberaubende Bilder produzieren. Und wenn es nicht durch Rennaction sein sollte, dann immerhin durch die Einbettung der Strecke an beleuchteten Sehenswürdigkeiten wie die Sphere (eine 112-Meter-hohe LED-beleuchtete Kugel) oder eben allen möglichen Hotels oder dem Fake-Eiffelturm auf dem „Strip“.

(loy)
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