Haas-Chef wird deutlich Crash-Verbot für Schumacher in Baku

Baku · Der Druck auf Mick Schumacher wächst. Noch immer wartet der Haas-Pilot auf die ersten Punkte der Karriere, hinzu kommen kostspielige Fehler. Teamchef Günther Steiner mahnt.

Formel 1: Mick Schumacher – Sohn der Formel-1-Legende und Formel-1-Fahrer
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Das ist Mick Schumacher

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Foto: AP/Hamad Mohammed

Ein Crash-Verbot vom Teamchef, Diskussionen über seine Rolle in der Formel 1 und die Hoffnung auf den erlösenden ersten WM-Punkt der Karriere: Mick Schumacher steht beim Großen Preis von Aserbaidschan (Sonntag, 13.00 Uhr/Sky) gehörig unter Zugzwang. Zwei Wochen nach dem erneuten Totalschaden in Monaco ist ein weiterer folgenreicher Fehler in den teils engen Gassen von Baku tabu - sonst droht sich die aufkommende Debatte um seine Zukunft weiter zu verschärfen.

Günther Steiner, Teamchef bei Schumachers Haas-Rennstall, schickt nicht zuletzt den Deutschen deshalb mit einer klaren Aufforderung ins Wochenende. „Wir hoffen, dass wir in Baku keine Schäden haben werden“, sagte Steiner vor dem Gastspiel am Kaspischen Meer. Im Hinterkopf hatte Steiner dabei in erster Linie das folgende Rennen nur eine Woche später in Kanada und die damit verbundenen logistischen Herausforderungen. Allerdings dürfte auch die Kostenfrage eine Rolle spielen.

Denn die Rechnung für die diversen Unfälle geht inzwischen in die Millionen - und ist Steiner schon jetzt viel lang. Schon zweimal zerlegte der 23-jährige Schumacher sein Auto komplett: Erst in Dschidda, dann in Monaco. Gerade unter dem neuen Kostendeckel der Königsklasse strapazieren diese Totalschäden das ohnehin knappe Budget. Ein weiterer Unfall in Miami kostete vor allem Punkte, die am Ende auch bares Geld wert sind.

Der Patzer in Miami verschärft die Lage für den achten WM-Lauf zusätzlich. In Florida waren die ersten WM-Punkte nämlich zum Greifen nah. Stattdessen ist Schumacher neben Williams-Pilot Nicholas Latifi weiterhin der einzige Stammfahrer ohne Zählbares - sein Teamkollege Kevin Magnussen kommt bereits auf 15 Punkte.

Schumacher gab sich vor der Anreise nach Aserbaidschan trotzdem betont optimistisch. „Dort haben wir eines unserer besten Ergebnisse der letzten Saison geholt, ich hoffe, dass wir mit einem jetzt konkurrenzfähigeren Auto erneut weiter vorne landen und ein gutes Rennen haben können“, sagte er.

Dieses braucht Schumacher dringend. Die Ungeduld bei Steiner, das ließen Aussagen in Monaco erahnen, wächst. „Wir müssen sehen, wie wir von hier aus weitermachen“, hatte Steiner vieldeutig gesagt.

Droht das Aus bei Haas? Soweit ist es noch nicht. Um Haas, seinen Förderer Ferrari und die gesamte Branche von sich zu überzeugen, braucht es jedoch konstant gute Leistungen. Die Cockpits in der Formel 1 sind begehrt, allein der große Name wird Schumacher langfristig nicht schützen.

Onkel Ralf Schumacher glaubt dennoch an einen Verbleib seines Neffen in der Königsklasse. „Ich glaube, dass die Teamchefs ganz genau sehen, welches Potenzial da ist“, sagte er. Der künftige Einstieg des VW-Konzerns spiele Schumacher ebenfalls in die Karten: „Da tut sich gerade viel, ein großer deutscher Hersteller kommt in die Formel 1 und möchte unbedingt einen deutschen Fahrer.“

(sid/old)
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