Der Superstar bleibt Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton verlängert bei Mercedes bis 2023

Spielberg · Mercedes geht mit Lewis Hamilton in die Zukunft. Der Weltmeister bleibt noch bis mindestens 2023 in der Formel 1. Wer sein Teamkollege bei den Silberpfeilen wird, ist fraglich.

Formel 1: Lewis Hamilton: Weltmeister, Rekordjäger, Jetsetter
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Das ist Lewis Hamilton

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Foto: dpa/Mark Thompson

Lewis Hamilton hat noch lange nicht genug. Der Superstar der Formel 1 hat seinen Vertrag bei Branchenführer Mercedes um zwei weitere Jahre bis zum Ende der Saison 2023 verlängert. Das gab der Rennstall des deutschen Autobauers am Samstag bekannt. Damit bekommt der 36 Jahre alte Brite die Chance bis zu zehn Weltmeisterschaften gewinnen zu können. Bereits jetzt ist er mit sieben Titeln gemeinsam mit Michael Schumacher Rekordhalter. Unerreicht sind seine 98 Grand-Prix-Siege und 100 Pole Positionen.

„Wir haben gemeinsam sehr viel erreicht, aber wir können noch viel mehr erreichen, sowohl auf als auch neben der Strecke“, sagte Hamilton in einer Mitteilung und ergänzte mit Blick auf umfassende Regeländerungen in der Formel 1 im kommenden Jahr: „Wir stehen am Anfang einer neuen Fahrzeug-Ära, die gleichzeitig herausfordernd und aufregend sein wird, und ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, was wir noch alles gemeinsam erreichen werden.“

Hamilton fährt bereits seit 2013 für das Werksteam, elf Jahre wird er Ende 2023 in Diensten der Silberpfeile gestanden haben. Zu Beginn dieses Jahres hatte der Dauersieger der vergangenen Jahre seinen Vertrag nur um eine Saison verlängert. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte es lange gedauert, bis sich beide Seiten einigten. Nun lief alles geräuschlos ab. Hamilton hatte sich eine Einigung vor der Sommerpause im August gewünscht. Nun klappte es sogar noch früher.

Dass sich Hamilton einem anderen Team in der Formel 1 anschließt, galt aber ohnehin als äußerst unwahrscheinlich. Sechs seiner sieben WM-Titel hatte er im Mercedes gewonnen. Geschlagen wurde er nur 2016 von Teamkollege Nico Rosberg, der anschließend zurücktrat. In dieser Saison könnte eine Titelverteidigung aber schwer werden. Vor dem neunten von 23 Saisonläufen an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky) im österreichischen Spielberg liegt er in der Gesamtwertung mit 18 Punkten Rückstand hinter Max Verstappen auf dem zweiten Platz.

„Wir genießen den Zweikampf in diesem Jahr sehr und deshalb wollten wir die Vertragsgespräche auch so früh abschließen, damit dadurch keine Ablenkung vom Wettkampf auf der Rennstrecke entsteht“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Ich habe Lewis gesagt, dass er immer bei uns fahren kann, solange dieses unglaubliche Feuer für den Rennsport in ihm brennt.“

Daran besteht kein Zweifel. Deswegen gehen beide Seiten in die neue Ära der Formel 1. 2022 tritt ein neues Reglement in Kraft, das als Revolution bezeichnet werden kann. Die neuen Autos werden schwerer, unterliegen neuen Aerodynamik-Regularien und das Fahrwerk wird stark vereinfacht. „Zum Beginn der neuen Formel 1-Ära ab der Saison 2022 kann ich mir keinen besseren Fahrer im Team wünschen als Lewis“, sagte Wolff. Hamiltons Erfolge würden für sich sprechen. „Und mit seiner Erfahrung, seinem Speed und seiner Rennintelligenz erreicht er den Gipfel seiner Leistungsfähigkeit“, sagte der Österreicher.

Unklar bleibt, wer Hamiltons Teamkollege wird. Der Vertrag des Finnen Valtteri Bottas läuft Ende des Jahres aus. Seit Wochen wird spekuliert, dass der in diesem Jahr schwächelnde Vizeweltmeister keine Zukunft mehr bei Mercedes hat und künftig vom Briten George Russell ersetzt wird. Dem 23-Jährigen soll die Zukunft gehören. Eine feststehende Einigung bestreiten alle Seiten weiterhin.

Hamilton ist hingegen schon lange zum Gesicht der Silberpfeile und der Formel 1 geworden. Er bekommt die Freiheiten, die er braucht, um seine besten Leistungen abzurufen, zudem kann er seinen Kampf gegen Rassismus und für Gleichberechtigung und Diversität öffentlich auch als Vorreiter bestreiten. In der vergangenen Saison waren Hamilton und Bottas eigens in schwarz lackierten Silberpfeilen gefahren.

„Ich bin wahnsinnig stolz darauf und unheimlich dankbar dafür, wie Mercedes mich bei meinem Engagement für mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in unserem Sport unterstützt hat“, sagte Hamilton am Samstag: „Sie haben selbst Rechenschaft abgelegt und wichtige Schritte unternommen, um ein vielfältigeres Team und ein inklusives Umfeld zu schaffen.“

Hamilton kam als erster Schwarzer zur Saison 2007 in die Formel 1. In seinem Premierenjahr hätte der Sohn eines Einwanderers aus der Karibik beinahe den Titel im McLaren geholt. 2008 gewann er erstmals die WM, es folgten die Titel 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020.

(dör/dpa)
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