Formel 1 in Spielberg Massa düpiert Mercedes, Debakel für Vettel

Spielberg · Williams-Pilot Felipe Massa hat sich im Qualifying zum Großen Preis von Österreich überraschend die Pole Position geholt. Zweiter hinter dem Brasilianer wurde sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas vor Nico Rosberg im Mercedes. Damit steht erstmals in dieser Saison kein Mercedes-Werkspilot auf dem ersten Startplatz.

Massa holt die Pole beim GP von Österreich
21 Bilder

Massa holt die Pole beim GP von Österreich

21 Bilder
Foto: afp, sk-iw

Im zweiten Mercedes fuhr Lewis Hamilton (Großbritannien) nach einem Dreher lediglich auf den enttäuschenden neunten Platz und wird damit in einer Startreihe mit Nico Hülklenberg im Force India stehen, der Zehnter wurde. Weltmeister Sebastien Vettel verpasste sogar den Sprung unter die Top Zehn. Ausgerechnet auf der Hausstrecke seines Teams Red Bullscheiterte der 26-Jährige im zweiten Abschnitt als 13. Zuvor war bereits Adrian Sutil im Sauber als 17. im ersten Durchgang ausgeschieden.

"Viel mehr war nicht drin, ich hatte zwei Runden, die beide zu langsam waren", so ein sichtlich angefressener Vettel: "Heute morgen sah es etwas besser aus als gestern, wir dachten, wir machen noch einen Schritt nach vorne. Der blieb aber aus. Wir kommen dieses Wochenende nicht so gut klar wie zuletzt. Was den Grundspeed angeht, tun wir uns schwer."

Vettel hatte sich schon im Vorfeld des Wochenendes pessimistisch geäußert. "Im Moment schaut es so aus, dass der Vorsprung sehr groß ist", sagte der Heppenheimer mit Blick auf WM-Spitzenreiter Mercedes. Dass die roten Bullen allerdings auch im Vergleich mit den anderen Verfolgern an Boden verlieren würden, damit war nicht zu rechnen. Auch das teaminterne Duell gegen Kanada-Sieger Daniel Ricciardo (Australien), der auf Platz fünf landete, verlor Vettel erneut.

Bereits im Q1 hatte der Heppenheimer hoch gepokert, war in den letzten Minuten in der Box geblieben und als 15. gerade so eine Runde weitergekommen.

Nach den Schwierigkeiten beim letzten Rennen in Montreal hatte Mercedes-Sportchef Toto Wolff vor dem Qualifying bei RTL bereits angedeutet: "Die Probleme sind nicht komplett aussortiert. Wir haben ein paar Gremlins, die immer wieder auftauchen. Es geht um die Kühlung rund um die Elektronik, das tritt bei vielen kurzen Geraden auf, wo nicht viel Zeit zur Abkühlung bleibt."

Für einigen Ärger sorgte die Kurve acht. Nachdem in den Trainingssessions die Fahrer reihenweise komplett über die Linie getragen wurden, gab es vor dem Qualifying eine klare Ansage: Wer mit allen vier Rädern über der weißen Linie ist, bekommt seine Zeit gestrichen. Neun Piloten, darunter auch Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) im Ferrari, wurden im Q1 entsprechend bestraft.

Pech hatte Sauber-Pilot Sutil (Gräfelfing), der die Qualifikation für das Q3 nur um vier Tausendstelsekunden verpasste und 17. wurde. "Von den Resultaten her geht es nicht wirklich weiter, das ist klar. Es ist nicht so, dass wir im Rennen viele Positionen gutmachen, aber kleine Schritte machen wir schon", so Sutil: "Der große muss jetzt allerdings auch irgendwann kommen."

Im dritten freien Training am Samstagmorgen hatte Bottas bereits die Konkurrenz überrascht und die Bestzeit vor Hamilton gesetzt.

Vor dem achten Saisonlauf führt Rosberg das Klassement mit 140 Punkten vor Hamilton (118) an. Die Silberpfeile hatten die ersten sechs Rennen gewonnen (viermal Hamilton, zweimal Rosberg), ehe Ricciardo in Montreal bei seinem Debüt-Erfolg in der Königsklasse von technischen Problemen des Top-Duos profitiert hatte.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort