Videobotschaft zum Rücktritt Ex-Weltmeister Alonso verabschiedet sich emotional von der Formel 1

Woking · Der zweimalige Formel1- Weltmeister Fernando Alonso verlässt die Königsklasse zum Ende der Saison. Der Spanier will neue Herausforderungen angehen. In einem Video verabschiedet er sich von der Rennserie.

Formel 1: Fernando Alonso - erster spanischer Formel-1-Weltmeister
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Das ist Fernando Alonso

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Foto: afp, LLG/raf

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso (37) kehrt der Königsklasse den Rücken und will neue Herausforderungen angehen. Das teilte sein Rennstall McLaren am Dienstag mit. "Nach 17 wundervollen Jahren in diesem großartigen Sport ist es an der Zeit für mich, etwas zu verändern und weiterzuziehen", wurde Alonso in der Mitteilung zitiert. Er habe diese Entscheidung bereits "vor einigen Monaten getroffen, und es war eine feste Entscheidung."

Wenig später veröffentlichte Alonso auf seinem Twitter-Profil ein Video, dass die wichtigsten Stationen seiner Karriere und ihn selbst vor alten Rennanzügen und Erinnerungen zeigt. Darin verabschiedet er sich mit emotionalen Worten von der Formel 1. Überschrieben ist das Video lediglich mit „Dear F1...“ (Liebe F1...). Alonso erzählt, wie seine Karriere 2001 mit Skepsis begann. Die Formel 1 habe ihn nicht gekannt, er selbst sei sich gar nicht sicher gewesen, ob er die Königsklasse der Motorsportler kennenlernen wollte. „Wir hatten sehr gute Zeiten - einige unvergessliche, einige wirklich schlechte“, sagt Alonso. Zu sehen sind seine beiden WM-Pokale, aber auch sein schwerer Crash in Australien 2017. „Du hast mit mir gespielt und ich habe auch gelernt mit die zu spielen“, sagt der Ex-Weltmeister weiter, „ich habe gesehen, wie du dich verändert hast - mal zum Guten und mal, aus meiner Sicht, zum Schlechten“. Alonsos auch zwiespältiges Verhältnis zur Formel 1 ist deutlich zu spüren. Vor allem aber zeigt das Video die Leidenschaft und Liebe, die Alonso 17 Jahre lang in die Formel 1 gesteckt hat. Der Spanier bedankt sich, dass er durch die Rennserie so viele Kulturen und Menschen kennenlernen durfte - im Hintergrund laufen Bilder, die ihn nacheinander in den Rennanzügen seiner Teams zeigen. Alonso endet mit den Worten: „Ich weiß, du hast mich geliebt. Sei sicher, ich habe dich auch geliebt“.

Offen blieb zunächst, ob der Spanier, wie zuletzt spekuliert, 2019 in der Indy-Car-Serie in den USA an den Start gehen wird. "Lass uns sehen, was die Zukunft bringt. Neue spannende Herausforderungen stehen vor der Tür. Ich habe eine der glücklichsten Zeiten meines Lebens, aber ich muss neue Abenteuer erkunden", erklärte der 32-malige Grand-Prix-Sieger etwas nebulös.

Alonso hatte zuletzt immer wieder damit geliebäugelt, weiter seinen letzten großen Traum verfolgen zu wollen: sich die sogenannte "Triple Crown" aufzusetzen. Triumphe beim Grand Prix von Monaco, den 24 Stunden von Le Mans und bei den Indy 500 hat bislang nur der Brite Graham Hill geschafft.

Das Formel-1-Rennen von Monaco hat Alonso schon zweimal gewonnen (2006 und 2007), in Le Mans siegte er im vergangenen Juni gleich bei seinem Debüt mit Toyota. Damit fehlt einzig ein Triumph in Indianapolis. Im weltberühmten "Nudeltopf" startete Alonso bereits 2017 als Gast, schied aber vorzeitig aus.

So reagieren Weggefährten und Fans auf Fernando Alonsos Rücktritt
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Foto: dpa/Jan Woitas

Die Formel 1 hatte für den Weltmeister von 2005 und 2006 in den vergangenen Jahren zunehmend an Reiz verloren. 2001 hatte er für Minardi debütiert und wechselte anschließend zu Renault, wo er später zweimal den WM-Titel gewann. Seit seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren im Jahr 2015 sitzt Alonso allerdings in keinem siegfähigen Auto mehr, der einstige Top-Rennstall ist nur noch ein Mittelfeldteam. Sein letzter von 32 Grand-Prix-Siegen liegt mehr als fünf Jahre zurück. Die verbleibenden neun Saisonrennen werden für den Asturier nun zu einer Art Ehrenrunde.

Die Autos von Mercedes, Ferrari und Red Bull dominieren das Geschehen, Alonso hatte daher zuletzt mehrfach angemerkt, dass der Fahrer in der Formel 1 keinen Unterschied ausmachen könne. In der deutlich ausgeglicheneren IndyCar-Serie verwenden die Teams Einheitschassis von Dallara und kaufen ihre Motoren bei den Lieferanten Honda und Chevrolet ein.

(rent/sid)
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