Formel 1 soll spannender werden Ecclestone plant Gewichts-Strafen

München (rpo). Formel 1-Chef Bernie Ecclestone will die Formel 1 mit zahlreichen Änderungen beim Reglement wieder spannender machen. Unter anderem sind Gewichtsstrafen für den Führenden geplant.

"Ich verspreche: Eine solche Saison wie dieses Jahr wird es nicht mehr geben. Es wird nächstes Jahr wieder eine gute Show", sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Interview der Bild am Sonntag. Dabei widersprach er zugleich dem Vorwurf, Schumachers Dominanz schade der PS-Branche. "Wir alle haben ihm unheimlich viel zu verdanken", sagte der 72-Jährige: "Er ist der Superstar, und den braucht jede Sportart."

Trotzdem denkt Ecclestone an zahlreiche Neuerungen, um die Dominanz von Schumacher und Ferrari zu brechen. Am Punktesystem will der Brite festhalten, allerdings schlägt er vor, dass Fahrer und Rennställe mit einem Zusatzgewicht belastet werden. "Für jeden WM-Punkt, den ein Fahrer Vorsprung hat, gibt es ein Kilo an Gewicht Strafe. Würde Schumacher 20 Punkte vor Barrichello liegen, müsste er mit einem 20 Kilogramm schwereren Auto fahren", erklärte Ecclestone. Zugleich wies er darauf hin, dass die Gewichts-Strafen einen großen Vorsprung ohnehin gleich verhindern würden.

Weitere Überlegungen betreffen eine Reduzierung der Elektronik in den Rennwagen, eine Rückkehr zur manuellen Gangschaltung sowie eine Änderung im Ablauf eines Renn-Wochenendes. Ecclestone möchte das jeweils einstündige Freitags- und Samstagstraining in vier je 30-minütige Qualifyings einteilen: "Man hätte also am Freitag zwei, und Samstag zwei Chancen, die Trainingsbestzeit aus vier Läufen zu holen." Bislang entscheidet ausschließlich das einstündige Qualifying am Samstag über die Startaufstellung.

Kritisch äußerte sich der Formel-1-Chef in der BamS erneut über Schumachers Verhalten beim Großen Preis der USA in Indianapolis, als der Ferrari-Star sich auf der Ziellinie noch von seinem Teamkollegen Rubens Barichello überholen ließ. "Ich mag Michael, und ich habe großen Respekt vor ihm", sagte Ecclestone, "aber in solchen Situationen ist er nicht clever genug. Er ist einfach kein guter Schauspieler. Michael ist der beste Rennfahrer, aber einen Oscar für Schauspielerei kriegt er nie. Da war Mansell der Beste."

(RPO Archiv)
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