Lob für Hitler Ecclestone entschuldigt sich

Düsseldorf (RPO). Am Montag hatte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone seine Äußerungen über Adolf Hitler bereits relativiert. Tags darauf folgte ein ausführliches Entschuldigungsschreiben. Es sei unklug gewesen, eine solche Diskussion zu führen.

 Sagt sorry: Bernie Ecclestone.

Sagt sorry: Bernie Ecclestone.

Foto: AP, AP

"Ich entschuldige mich nachdrücklich für die Bemerkungen, die ich während meines jüngsten Interviews über Hitler gemacht habe. Ich bin zutiefst erschüttert und beschämt, dass meine Äußerungen dazu benutzt wurden, den Eindruck zu erwecken, ich würde Hitler und Saddam Hussein unterstützen. Ich würde solche Personen niemals unterstützen", meinte der Formel-1-Boss, der bereits gestern eine Stellungnahme abgegeben hatte, dort aber eine formale Entschuldigung vermied.

Ecclestone meinte weiter: "Es war unklug, mich auf eine Diskussion dieser Personen einzulassen. Das hätte ich niemals tun sollen und bereue es sehr. Der Fehler liegt voll und ganz bei mir. Ich hoffe und vertraue darauf, dass meine Entschuldigung angenommen wird."

Bereits am Montag hatte der Formel-1-Chef nach der großen Empörung und Rücktrittsforderungen versucht, die Wogen zu glätten. "Das alles war ein großes Missverständnis. Wir haben über Strukturen gesprochen und dass es manchmal gut sein kann, wenn etwas uneingeschränkt und stringent behandelt und entschieden wird. Dann bin ich gefragt worden, ob ich Diktatoren kennen würde", sagte der 78-Jährige Engländer. Ecclestone hatte sich in einem Times-Interview positiv über Adolf Hitler geäußert.

Ecclestone relativierte seine Aussagen, um den entstandenen Schaden in Grenzen zu halten. Er habe Hitler nicht als positives Beispiel aufgeführt, sondern nur darauf hingewiesen, dass dieser vor seinen fürchterlichen Verbrechen erfolgreich gegen Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise gewirkt habe, sagte der Brite.

Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, hatte den Rücktritt Ecclestones gefordert. Denn dieser sei wegen seiner Einstellung nicht geeignet, eine Organisation wie die Formel 1 zu leiten. Daher sollten sich dessen Vertragspartner, Formel-1-Teams und Fahrer von Ecclestone distanzieren.

Ecclestone betonte, dass er niemals auf die Idee gekommen wäre, die Gefühle einer Gemeinschaft zu verletzen. "Viele Personen meines engsten Freundeskreises sind Juden. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemals Minderheiten attackieren würde", sagte der 78-Jährige.

(SID)
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