Zum Karriere-Ende Die 16 besten Momente von Sebastian Vettel in der Formel 1

Sebastian Vettel hat viele außergewöhnliche Momente in der Formel 1 erlebt: vier WM-Titel, zahlreiche Siege, Duelle und auch Crashs. Nach 16 Jahren verabschiedet er sich nun aus der Königsklasse des Motorsports. Ein Grund, einige seiner besten Augenblicke noch mal aufleben zu lassen.

Der 17. Juni 2007 sollte ein großer Moment für Sebastian Vettel werden. Als Ersatz für Robert Kubica kam er im BWM zu seinem ersten Formel-1-Rennen. Und fuhr direkt auf Platz acht.

Emotional war auch der erste Sieg in einem Formel-1-Grand-Prix: Am 14. September 2008 mit Toro Rosso in Monza. Schon damals war der 2022 verstorbene Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ein enger Vertrauter von Vettel.

Mit dem Toro-Rosso-Schwesterteam Red Bull begann die Erfolgsära Sebastian Vettel so richtig. 2010 setzte er sich in einer spannenden Saison mit einigen harten Duellen, Crashs und Überholmanövern gegen seinen Teamkollegen Mark Webber und Fernando Alonso durch. Vettel wurde mit 23 Jahren und 134 Tagen der jüngste Formel-1-Weltmeister.

Einige Sekunden musste Vettel auf den erlösenden Schrei nach dem Rennen warten. Erst mussten noch anderer Fahrer ins Ziel kommen, bis klar war, dass er von Rang drei in der Fahrerwertung noch zum WM-Titel gefahren war. „You are Weltmeister“ - schrie dann Christian Horner über den Funk. Alles anderer war eine große Feier.

Auch 2011 war Vettel in der Fahrerwertung nicht zu toppen. In besonderer Erinnerung bleibt sein Sieg beim Traditionsrennen in Monaco. Aber auch sein Duell mit Alonso in Silverstone. Emotional war die Titelfeier mit Vater Norbert.

2012 musste Vettel härter für den Titel kämpfen, als es aussah. In Abu Dhabi drohte er den erneuten WM-Sieg aus der Hand zu geben. Er musste aus der Boxengasse starten, auch im Rennen lief es erst nicht gut. Doch Vettel gab in seiner berühmten Manier nicht auf, kämpfte sich vor und verdrängte in letzter Sekunde noch Jenson Button von Rang drei, was ihm wichtige Punkte im Titelkampf mit Alonso brachte.

Die Saison 2013 sollte Vettels letzte Erfolgssaison mit Red Bull werden. Der Deutsche kürte sich am Ende zum viermaligen Weltmeister. Die Titelfeier in Indien bleibt seinen Ingenieuren, Technikern und Betreuern aber vor allem in Erinnerung, weil Vettel Minuten nach dem Sieg in der Box mit anpackte und die Autoteile verpackte - damit dann alle möglichst schnell gemeinsam feiern konnten.

Am 29. März 2015 gewinnt Vettel im Ferrari den Großen Preis von Malaysia. Es war erst sein zweites Rennen für den italiensichen Rennstall, und gleich ein sehr emotionaler Siege, hoffte Vettel doch damals noch, wie sein großes Idol Michael Schumacher mit der Scuderia Titel zu gewinnen. „Forza Ferrari, forza Ferrari!“, rief Vettel immer wieder über den Boxenfunk.

Unvergessen bleiben einige große Duelle zwischen Sebastian Vettel und Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Über Jahre war es ein brisanter Fight zwischen den beiden, der nicht immer freundlich geführt wurde. Heute pflegen die beiden eine Freundschaft. 2018 krachte es aber noch ordentlich zwischen ihnen, als Vettel ungestüm und sauer Hamilton ins Auto fuhr.

Als emotionalsten Moment mit Vettel beschreibt Hamilton heute das Rennen, vor dem er erstmals als Zeichen gegen Rassismus niederkniete und nicht wusste, ob die anderen Fahrer mitmachen würden. Vettel tat es ihm dann als Erster gleich.
In den vergangenen Jahren machte Sebastian Vettel ohnehin in der Formel 1 auch mit seinem politischen Engagement und Einsatz für Umweltthemen auf sich aufmerksam. Der Heppenheimer kämpft für die Gleichbehandlung aller Menschen, gegen Rassismus und setzt sich für den Klimaschutz ein. Gemeinsam mit Lewis Hamilton ist er in diesen Angelegenheiten der Anführer in Formel-1-Zirkus.

Wichtiges Zeichen: Beim Türkei GP 2020 kämpfte Vettel mit seinem Helmdesign gegen die teils menschenfeindliche Politik der Türkei. In Ungarn trug er aus den gleichen Gründen ein Shirt in Regenbogenfarben mit der Aufschrift „Same Love“.

Zu den ganz großen Siegen reichte es für Vettel in den vergangenen Jahren nicht mehr. Dennoch schrieb er auch mit seinem letzten Rennstall Aston Martin Geschichte. In Aserbaidschan holte er als Zweiter den ersten Podiumsplatz in der Geschichte des Teams. Der Jubel erinnerte fast an vergangene Weltmeistertage.

Eine große Freundschaft: Rekordweltmeister Michael Schumacher war Mentor und Freund für Sebastian Vettel. Vom einstigen Idol wurde Schumi für Vettel zum Konkurrenten, aber vor allem Wegbegleiter. Das war immer wieder deutlich zu sehen. Später nahm Vettel diese Rolle umgekehrt für Schumachers Sohn Mick ein.

In den vergangenen Jahren sorgte Vettel immer wieder mit besonderen Shirts und seinen Fahrten auf dem Rad im Fahrerlager für Aufsehen. Vettel ist Bienen-Botschafter, pflanzt Bäume und sorgt mit seiner Kritik an Umweltsünden auch immer mal wieder für Kontroversen.

Umjubelt beim Heimrennen: 2018 holte sich Vettel am Hockenheimring im Qualifying die Poleposition. Beflügelt von den Fans war er durchaus überraschend schneller als alle anderen. Die Fans feierten ihn frenetisch.

Nicht immer war der Heppenheimer mit den Entscheidungen der Rennleitung gegen ihn einverstanden. 2019 sah er sich in Kanada durch eine Strafe um den Sieg betrogen und wechselte kurzerhand nach dem Rennende die Schilder für den 1. und 2. Platz.
