Wegen Coronavirus RTL überträgt die ersten drei Formel-1-Rennen aus Deutschland

Köln · Aufgrund der nicht kalkulierbaren Verbreitung des Coronavirus wird RTL von einer Vor-Ort-Berichterstattung der Formel-1-Rennen in Australien, Bahrain und Vietnam absehen. Die komplette Produktion der Livesendungen wird stattdessen nach Köln verlagert.

 RTL-Boxenreporter Kai Ebel (Symbolbild).

RTL-Boxenreporter Kai Ebel (Symbolbild).

Foto: (c) RTL / Lukas Gorys

Der Fernsehsender RTL wird die Live-Übertragungen der ersten drei Formel-1-Rennen in der neuen Saison komplett in Köln produzieren. Betroffen ist der Große Preis von Australien, der Große Preis von Bahrain und das Rennen in Vietnam. Grund ist nach RTL-Angaben die nicht kalkulierbare Verbreitung des Coronavirus. Es werden keine Mitarbeiter in die jeweiligen Länder reisen. Das Bild-Material wird vom Veranstalter gestellt.

„Die Verbreitung des Coronavirus, die damit verbundenen nicht kalkulierbaren Gesundheitsrisiken für alle Kolleginnen und Kollegen und darüber hinaus eine aufgrund der Sofortmaßnahmen bei Ansteckung nicht mehr zu gewährleistende Sendungssicherheit, lassen nur eine Entscheidung zu, nämlich aus dem Sendezentrum Köln zu produzieren“, sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe in einer Mitteilung.

Das erste Rennen in Melbourne findet am 15. März statt. Das ist zumindest der aktuelle Stand. Den für den 19. April geplanten Großen Preis von China hatte der Weltverband Fia bereits abgesagt. Der Grand Prix in Shanghai war eigentlich als vierter der 22 Saisonläufe geplant gewesen und soll nun zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr nachgeholt werden.

Nach China ist Südkorea von dem neuartigen Coronavirus am stärksten betroffen, in Europa ist es nach wie vor Italien. Vietnam, das seine Premiere am 5. April feiern will, hat die Einreisebestimmungen für italienische Staatsbürger weiter verschärft. Seit Montag müssen sie nun genau wie Südkoreaner auch bei der Einreise ein Visum vorweisen.

Vietnam hatte bereits in der vergangenen Woche Einreisebestimmungen für Menschen aus China, Südkorea, Italien und dem Iran intensiviert. Sie müssen Erklärungen zu ihrem Gesundheitszustand abgeben und eine 14-tägige Quarantäne vorweisen. Ferrari teilte auf dpa-Anfrage mit, dass man die Lage weiter „genau beobachtet“.

Hanoi, wo das Rennen stattfinden soll, liegt nur rund 150 Kilometer von der Grenze zu China entfernt. Allen bisherigen Beteuerungen zum Trotz hatte ein hochrangiger Funktionär der Gastgeber-Stadt vor Kurzem eine Streichung der Premiere nicht mehr ausgeschlossen.

(pabie/old/dpa)
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