Michael Schumacher ist bei der Kart-WM dabei Ausnahmezustand in Kerpen!

Kerpen (rpo). Michael Schumachers Heimatstadt Kerpen befindet sich im Ausnahmezustand. Die Fans warteten am Freitag sehnsüchtig auf der Kartbahn in Manheim auf Michael Schumacher, der auf seiner Heimatbahn als Gaststarter beim Finale der Kart-WM antritt.

Höchstens mal ein kurzes Winken, mehr bekamen die Fans trotz anhaltender "Schumi, Schumi"-Rufe hinter den neuen Sicherheitszäunen nicht von dem Ferrari-Star zu sehen, der am Freitag bei seinen ersten Trainingsrunden auch die offizielle Zeitnahme an seinem Kart nicht aktivierte.

"Das ist die Kart-Weltmeisterschaft, da will ich nicht im Mittelpunkt stehen", erklärte Schumacher seine Zurückhaltung. Auch den rund 50 Journalisten gab der 32-Jährige keine Interviews. Gerd Brandes, Vorsitzender des Kart-Clubs Kerpen-Manheim, zeigte Verständnis für das erfolgreichste Mitglied des Vereins: "Wir wollen ihn nicht ausnutzen. Schließlich wäre ohne ihn diese Veranstaltung gar nicht möglich gewesen."

Anlage in Rekordzeit auf WM-Niveau

Der Weltmeister persönlich, der auf der Bahn in Kerpen einst seine ersten Runden drehte, hatte sich vor rund vier Wochen für seinen Heimat-Klub als Ersatz-Ausrichter für Suzuka stark gemacht. Die Kerpener brachten in Rekordzeit ihre Anlage auf WM-Stand. "Wir haben eine halbe Million Mark investiert. Das könnte sich ein normaler Veranstalter gar nicht leisten. Aber durch Michaels Teilnahme kann man davon ausgehen, dass das Geld auch wieder reinkommt", meinte der Klub-Präsident.

Er selbst war einer der "Auserwählten", die am Freitag Kontakt zum Champion hatten. "Ich habe ihn selten so locker erlebt. Man merkt ihm an, wieviel Spaß er hat", berichtete Brandes, der Schumacher seit dessen Kindertagen kennt.

Spaß hatten auch die Kart-Youngster, die beim Duell mit dem erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten fast ihren eigenen Kampf um die WM-Krone vergaßen. "Es war immer mein Traum, mal gegen Michael zu fahren. Es wäre riesig, am Sonntag vor ihm auf dem Treppchen zu stehen. Wenn man als Italiener den Ferrari-Star schlägt, findet das bestimmt viel Beachtung", meinte Weltmeister Davide Fore, der bei 31 Punkten Rückstand auf seinen Landsmann Vitantonio Liuzzi (125:156) noch Chancen auf die Titelverteidigung hat: "Ich hätte ihn aber im Kart nicht so stark erwartet."

Welmeister beeindruckt die Nachwuchsfahrer

Für den 15 Jahre alten Maximilian Götz aus Uffheim bei Würzburg, den einzigen deutschen Starter, war es ein "besonderes Gefühl", zusammen mit Schumacher auf der Strecke zu sein. "Ich habe ich sogar zweimal überholt", berichtete der EM-Dritte: "Es ist unglaublich, mit ihm um das gleiche Ziel zu kämpfen." Auch Nico Rosberg, Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg, staunte: "Vor zwei Wochen habe ich Schumi noch im Fernsehen gesehen, jetzt fahre ich gegen ihn. Cool."

Beeindruckt waren die Nachwuchspiloten davon, wie locker der Superstar mit ihnen umging. "Ich habe mit ihm gesprochen und hätte nicht gedacht, dass er so normal ist wie ein echter Kumpel", meinte Götz. Die Anspannung im Fahrerlager ist allerdings größer als bei "normalen" WM-Läufen. Götz: "Man merkt deutlich, dass jeder besser sein will als Michael."

(RPO Archiv)
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