1. Freies Training Rosberg Schnellster im Regen von Austin, Hamilton vor Vettel

Rosberg auf eins, Hamilton auf fünf, Vettel auf sechs. So könnte es aus Rosbergs Sicht auch Sonntag enden. Bei nassen Bedingungen brachte das Auftakttraining zum Formel-1-Rennen in den USA aber nur wenig Erkenntnisse. Außer, dass immer noch vieles für Hamilton spricht.

Großer Preis der USA: freies Training
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Nico Rosberg hat sich sein letztes Minifünkchen Hoffnung im WM-Kampf zum Auftakt beim Großen Preis der USA bewahrt. An einem tristen Tag in Texas fuhr der 30 Jahre alte gebürtige Wiesbadener im ersten Freien Training die Bestzeit. Sein Mercedes-Teamkollege, Formel-1-Spitzenreiter Lewis Hamilton, begnügte sich mit Rang fünf. Sebastian Vettel, der wegen eines Motorenwechsels in der Startaufstellung ohnehin um zehn Plätze zurückversetzt wird, kam auf nasser Strecke auf den sechsten Platz.

Bei dieser Konstellation wäre die Titelentscheidung zugunsten des mit 66 Punkten vor Vettel und 73 Zählern vor Rosberg führenden Hamilton vorerst verschoben. Der Brite muss auf dem Kurs in Austin an diesem Sonntag (20.00 Uhr MEZ/RTL und Sky) neun Punkte mehr als Vettel und zwei Zähler mehr als Rosberg holen. Bei einem Sieg wie 2012 und 2014 wäre Hamilton der neue alte Champion, wenn Vettel höchstens Dritter wird. "Ich habe nichts zu verlieren. Mein Ziel ist es, das Rennen zu gewinnen", betonte Rosberg.

Am Freitag schoben sich in der ersten anderthalbstündigen Session vor nur spärlich besetzten Zuschauerrängen auf dem Circuit of the Americas noch die beiden Red-Bull-Piloten Daniil Kwjat aus Russland und Daniel Ricciardo aus Australien. Ebenfalls noch vor Hamilton reihte sich Carlos Sainz Junior im Toro Rosso auf dem 5,516 Kilometer langen Kurs ein. Nico Hülkenberg wurde im Force India 14.

Großen Aussagewert hatte die erste Trainingseinheit nicht. Rosberg kam gerade mal auf sieben Runden, Hamilton nur auf vier und Vettel auf zehn. In der Qualifikation an diesem Samstag über die eine schnelle Runde und dem Rennen über 56 Umläufe kommt es erst drauf an.

"Ich bin nicht in Eile", betonte Hamilton allerdings mit Blick auf die Krönung. Letztlich habe er noch vier Rennen in diesem Jahr Zeit, um nach 2008 und 2014 als Zehnter Fahrer in der Geschichte der Formel 1 mindestens drei Titel geholt zu haben. Zusätzlich unter Druck setzen will sich der 30 Jahre alte Brite aber auf keinen Fall. "Es wäre absolut falsch sich zu sagen: An diesem Wochenende muss ich es schaffen."

Dennoch stehen Hamiltons Chancen mehr als gut. Vor allem die Tatsache, dass Vettel und Ferrari womöglich Plätze und Punkte opfern um nächstes Jahr nicht nur die Lücke zu schließen, sondern vor Mercedes sein zu wollen, spricht für Hamilton.

Vettel und auch Teamkollege Kimi Räikkönen bekommen jeweils den fünften Motor eingebaut in ihre Autos. Vier sind aber nur erlaubt, daher bekommen beide die Zehn-Plätze-Strafe. "Es ist nicht schön, wenn man zehn Plätze zurück muss", räumte Vettel ein. Man habe sich aber "schon vor langer Zeit" für diesen Plan entschieden.

Formel 1, Großer Preis der USA in Austin, 16. von 19. Läufen zur Weltmeisterschaft, 1. freies Training (eine Runde = 5,513 km):

1. Nico Rosberg Mercedes 1:53,989 Minuten
2. Daniil Kwjat (Russland) Red-Bull-Renault 1:55,224
3. Daniel Ricciardo (Australien) Red-Bull-Renault 1:55,592
4. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro-Rosso-Renault 1:55,667
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:55,693
6. Sebastian Vettel Ferrari 1:55,710
7. Max Verstappen (Niederlande) Toro-Rosso-Renault 1:55,969
8. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:56,326
9. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Honda 1:56,839
10. Valtteri Bottas (Finnland) Williams-Mercedes 1:56,866
11. Felipe Massa (Brasilien) Williams-Mercedes 1:57,081
12. Sergio Perez (Mexiko) Force-India-Mercedes 1:57,139
13. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Honda 1:57,495
14. Nico Hülkenberg Force-India-Mercedes 1:57,518
15. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus-Mercedes 1:58,319
16. Raffaele Marciello (Italien) Sauber-Ferrari 1:59,431*
17. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber-Ferrari 1:59,743
18. Alexander Rossi (United States) Marussia-Ferrari 2:01,154
19. Will Stevens (Großbritannien) Manor-Marussia-Ferrari 2:01,907
20. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus-Mercedes ohne gezeitete Runde

*Marciello im ersten freien Training für Felipe Nasr (Brasilien) im Einsatz.

(dpa)
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