Sieg gegen Frankfurt Rhein Fire bekommt das Finale daheim

Duisburg · Rhein Fire hat es geschafft: Nach einem Sieg über Frankfurt Galaxy steht das Team am kommenden Sonntag im Finale der European League of Football, das im eigenen Stadion ausgetragen wird.

Rhein Fire: Der aktuelle Kader für die ELF 2023
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Das ist der aktuelle Kader von Rhein Fire

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Foto: Rhein Fire/Justin Alexander Derondeau

Rhein Fire steht im Finale der European League of Football! Vor allem in der ersten Hälfte lief im Halbfinale gegen Frankfurt Galaxy längst nicht alles perfekt, am Ende stand aber trotzdem ein 42:23 (0:3, 14:13, 14:7, 14:0)-Sieg.

Schon vor dem Spiel wurde mit Psychotricks gearbeitet. Während manche Fire-Spieler beim Einlaufen auffällig nah an die gegnerische Seitenlinie zu den wartenden Akteuren der Galaxy liefen um sie zu provozieren, weigerten sich die Frankfurter, sich bei der Nationalhymne in der Mitte des Feldes gemeinsam mit den Fire-Spielern aufzustellen. Sie blieben stattdessen in ihrer Teamzone stehen.

Den Münzwurf führte ein Kind des Zebrakids e.V. aus. Der Münzwurf war von Fire zugunsten des Vereins versteigert worden. Die Fans von Rhein Fire schlossen sich daraufhin zusammen, sammelten 1900 Euro und gewannen die Auktion, um einem Kind der Zebrakids den Münzwurf zu ermöglichen.

Nach dem Coin Toss eröffnete Fires Kicker Sebastian van Santen das Spiel und Frankfurt hatte den ersten Ballbesitz. Im ersten Spielzug ging Quarterback Jakeb Sullivan mit einem Pass weit das Feld hinunter und Till Janssen sorgte für eine Pass-Interference-Strafe. Damit war die Galaxy direkt in der Fire-Hälfte, musste sich am Ende jedoch mit einem Field Goal begnügen.

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Foto: ELF/Lionel Sam

Beim dritten Versuch erwischte die Defense Sullivan und brachte ihn zu Boden, um den Drive zu beenden. Das klappte im Verlaufe der ersten Hälfte noch drei weitere Male, womit immer wieder Drives des Gegners gestoppt werden konnten. Und das alles, obwohl mit Alejandro Fernandez der beste Quarterback-Jäger fehlte.

Die Defense verhinderte damit zunächst schlimmeres, denn Fires Angriff war anfangs nicht wirklich auf dem Feld. Es wirkte lange sehr unrund, Laufspiel war nicht wirklich existent und es gab ärgerliche wie unnötige Strafen. Beinahe wäre man das erste Viertel komplett ohne First Down geblieben. Zu Beginn des zweiten Abschnitts gelangen aber die ersten Punkte, indem Quarterback Jadrian Clark Tim Sauerland in der Endzone fand.

Frankfurt konterte mit einem Touchdown durch Janez von Renesse und einem weiteren Field Goal, um wieder mit 13:7 in Führung zu gehen. Weil es kurz vor der Pause aber nur ein Field Goal war, obwohl man nahe der Endzone stand, schien Fire doch zur Halbzeit vorne zu liegen: In den letzten zwei Minuten zeigten Clark und Co. noch einen Touchdown-Drive, an dessen Ende Harlan Kwofie das Leder in der Endzone fing. Frankfurt reichten die noch verbliebenen 51 Sekunden aber, um selbst nochmal den Großteil des Feldes zu überbrücken, sodass die Gäste mit Ende des zweiten Viertels durch ein weiteres Field Goal von Ryan Rimmler doch mit 16:14 in Front waren.

Fires Laufspiel hatte bis dahin nicht gut funktioniert, also entschied man sich zu Beginn der zweiten Hälfte natürlich dazu, den Ball zu laufen – mit Erfolg. Glen Toonga gelangen einige Yards, bis er dann mal an seinen langen Haaren heruntergezogen wurde. Das ist regeltechnisch erlaubt und zog keine Strafe nach sich, wohl aber eine ordentliche Keilerei. Außerdem brachte die Aktion die Fire-Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena mächtig auf die Palme. Für sie war es deshalb sicher eine Genugtuung, als wenig später Jadrian Clark einen Touchdown-Pass auf Patrick Poetsch warf. Auch der Extrapunkt war gut, 21:16 für Fire.

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Foto: Rhein Fire/Justin Alexander Derondeau

Nachdem die Defense die Galaxy gestoppt hatte, war es danach Toonga selbst, der per 46-Yard-Lauf die nächsten Punkte sorgte. Frankfurt musste nun also einen Zwölf-Punkte-Rückstand aufholen. Das probierten die Gäste auch: Von Renesse fing einen 46-Yard-Pass bis kurz vor die Endzone von Rhein Fire und Samuel Shannon lief aus zwei Yards hinein. Fire hatte aber direkt die passende Antwort mit einem Touchdown-Pass von Clark auf Jannik Lörcks – 35:23.

Es folgte ein entscheidender Drive für das Spiel: Frankfurt wollte erneut verkürzen, hatte in Rhein Fires Hälfte aber einen vierten Versuch vor der Brust. Galaxy spielte den natürlich aus, scheiterte aber, sodass Fire das Ei mit immer noch zwölf Zählern Vorsprung und etwas mehr als sieben Minuten zu gehen übernahm.

Nun war als die große Chance da, das Halbfinale vorzeitig zu entscheiden – was auch gelang. Fire überbrückte das Feld und nahm einige Zeit von der Uhr. Am Ende lief Sergej Kendus in die Endzone und machte bei noch gut zweieinhalb Minuten auf der Uhr den Deckel drauf.

Die 9858 Fans in der Schauinsland-Reisen-Arena stimmten zurecht bereits „Finale, oho“ an, denn Frankfurt konnte diesen Rückstand nicht mehr wett machen, im Gegenteil: Till Janssen fing noch eine Interception und beendete damit damit das Spiel. Rhein Fire trifft damit am 24. September im Endspiel in Duisburg auf Stuttgart Surge.

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