Nach Auftaktsieg gegen Frankfurt Tomsula erwartet deutliche Steigerung von Rhein Fire

Düsseldorf · Aus Sicht des Head Coaches war Rhein Fires Auftritt gegen Frankfurt Galaxy zwar gut, aber längst nicht perfekt. Jim Tomsula hat einige Dinge gesehen, an denen gearbeitet werden muss - dadurch erwartet er aber auch eine deutliche Verbesserung.

Head Coach Jim Tomsula (l.) mit Assistant Head Coach Detlef Reck.

Head Coach Jim Tomsula (l.) mit Assistant Head Coach Detlef Reck.

Foto: Rhein Fire/Justin Alexander Derondeau

Viel Zeit blieb den Spielern von Rhein Fire nicht, um den 33:9-Auftaktsieg gegen die Frankfurt Galaxy in der European League of Football (ELF) zu genießen. „Nach dem Frankfurt-Spiel habe ich zu den Spielern gesagt: Holt euch etwas zu essen, trinkt ein Bier und genießt die Zeit mit der Familie, denn wenn ihr heute Abend ins Bett geht, dann ist Frankfurt vorbei und Hamburg steht an“, sagte Head Coach Jim Tomsula im Gespräch mit unserer Redaktion.

Wobei, so ganz stimmt das vielleicht nicht. Erst, nachdem die Coaches das Frankfurt-Spiel noch am Sonntagabend analysiert hatten, bekamen die Spieler das Material am Montag, um dann aus den eigenen Fehlern zu lernen. Denn die gab es: „Jeder Sieg ist ein guter Sieg. Aber als Coach sehe ich die Sachen, die nicht perfekt waren. Wir haben einige Dinge, an denen wir arbeiten müssen“, erklärte Tomsula. Insgesamt sei er jedoch „sehr Stoz“ auf seine Mannschaft gewesen: „Für viele war es das erste Mal in so einer Situation.“ Damit meinte er nicht nur das volle Stadion, sondern auch die Fernseh-Übertragung, aufgrund derer der Kickoff verschoben wurde, weil die vorherige Partie noch nicht beendet war. „Das war für jeden neu. Alle sind wirklich gut damit umgegangen.“

Während des Spiels habe es ein paar mentale Fehler gegeben, gerade in Bezug auf Anpassungen, die während der Partie vorgenommen wurden. „Jetzt wissen wir aber genau welche das sind, das weiß man nicht bis zum ersten Spiel“, sagte Tomsula. „Ich glaube, wir werden durch die Analyse deutlich besser werden. Wenn wir es als Coaching-Staff und als Team gut machen, werden wir in den nächsten ein, zwei Wochen große Sprünge machen.“

Dabei wird es auch wichtig sein, nicht abzuheben. Der klare Sieg gegen Frankfurt hat Rhein Fires Favoritenrolle in der ELF nur noch einmal untermauert. Tomsula macht sich da aber keine Sorgen: „Ich denke, wir haben eine gute Gruppe zusammen, die auf dem Boden bleibt.“

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Foto: Rhein Fire/Justin Alexander Derondeau

Ein Thema während des Frankfurt-Spiels waren auch die Kicks von Sebastian van Santen. Im Vorjahr bekam Rhein Fire keine Konstanz rein, auch diesmal war es nicht ganz der Fall bei drei von fünf Extrapunkten und einem verschossenen Field Goal. Für Tomsula kein Grund zur Sorge: „Ich bin begeistert, wie viel Sebastian erreicht hat und wie hart er arbeitet.“ Für die beiden verschossenen Extrapunkte am Sonntag übernimmt der Cheftrainer höchstselbst die Verantwortung: „Ich finde, Sebastian hat in seinem ersten Spiel einen guten Job gemacht und wenn da etwas war, dass nicht gut lief, dann lag es an meiner Entscheidung, ihn Samstag kicken zu lassen. Das ist nicht Sebastian, das ist Jim.“

Dadurch, dass Tomsula van Santen am Samstag nochmal kicken ließ, habe er eine Grundregel gebrochen, wonach Kicker am Tag vor dem Spiel üblicherweise eben nicht mehr kicken, sondern die Beine ausruhen. Tomsula aber schnappte sich van Santen noch am Samstag, damit er in der Duisburger Arena ein paar Field Goals kickte. Es war nämlich das erste Mal, dass van Santen, der eigentlich Fußballer ist und sein erstes Football-Spiel absolvierte, durch echte Field Goals schoss und Tomsula wollte ihm vor dem Spiel die Möglichkeit dazu einräumen. Im Training werden zum Kicken lediglich Stangen an der Querlatte des Fußballtores befestigt und die Field Goals im Stadion eben erst am Tag vorher aufgebaut. „Ich wusste, was das bedeuten könnte. Aber ich hatte das Gefühl, ich müsste ihn aufs Feld lassen und durch Goalposts kicken lassen vor dem Spiel“, stellte Tomsula klar.

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Foto: dpa/Marcus Brandt

Nun geht es also nach Hamburg, was mit der Reise zum Auswärtsspiel und der riesigen Kulisse im Volksparkstadion (mindestens 25.000 Zuschauer) wieder neue Herausforderungen mitbringt. Mit dabei sein wird auch wieder Feli Manoka, ein belgischer Wide Receiver, den Rhein Fire schon vor einigen Tagen unter Vertrag genommen hat, auch um auf die Verletzung von Harlan Kwofie zu reagieren, der gegen Frankfurt fehlte und dessen Einsatz in Hamburg ungewiss ist. Manoka machte im Vorjahr sechs Spiele für die Istanbul Rams (21 Catches für 237 Yards und zwei Touchdowns). „Ein sehr netter junger Mann, der im Training einen guten Job macht“, beschrieb Tomsula ihn. Gegen Frankfurt war Manoka schon mit Helm und Trikot am Spielfeldrand, gegen Hamburg kommt er möglicherweise zum Einsatz.

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