Verleihung am Samstag Jadrian Clark ist MVP der European League of Football
Duisburg · Die European League of Football hat am Vorabend des Finals die individuellen Auszeichnungen der Saison vergeben. Rhein Fires Jadrian Clark wurde dabei als wertvollster Spieler ausgezeichnet, auch Andrew Weidinger und Jim Tomsula wurden geehrt.

Die Gewinner der „ELF Honors“
Bevor Rhein Fire am Sonntag im Finale der European League of Football auf Stuttgart Surge trifft (15.30 Uhr, hier im Livestream), wurden am Samstagabend in der Schauinsland-Reisen-Arena bei den „ELF Honors“ die individuellen Auszeichnungen der Spielzeit 2023 vergeben.
Dabei wurde Rhein Fires Quarterback Jadrian Clark wie erwartet als „Most Valuable Player“ (MVP), also als wertvollster Spieler der Saison ausgezeichnet. Es ist die höchste individuelle Anerkennung, die ein einzelner Spieler in der ELF erhalten kann. 2021 gewann sie Running Back Madre London (Cologne Centurions), im Vorjahr ging sie an Quarterback Sean Shelton (Tirol Raiders).
Dass Clark der MVP 2023 wurde, ist nicht überraschend. Zunächst einmal geht diese Auszeichnung im Football generell oft an einen Quarterback, der einfach eine besondere Stellung in einem Footballteam hat und als Einzelspieler so wichtig ist wie sonst wohl keiner in irgendeiner anderen Sportart. Liefert ein Quarterback ab, so ist er oftmals automatisch der wertvollste Spieler eines Teams.
Und Clark hat abgeliefert: In seinen zwölf Spielen in der regulären Saison warf er 361 Pässe und brachte davon 237 an für 3586 Yards sowie aberwitzige 53 Touchdowns. Die Spieler mit den zweitmeisten Touchdowns sind Chad Jeffries von den Munich Ravens und Zach Edwards von den Paris Musketeers mit „nur“ 30. Auch bei den Yards ist Clark statistisch der Beste. Der 29-Jährige warf in 14,68 Prozent seiner Passversuche einen Touchdown, auch das ist mit Abstand Bestwert. Seine Interception-Quote von 1,94 Prozent ist ebenfalls ein Top-Wert (sieben waren es). Kurzum: Clark hat eine Saison in der ELF gespielt, die so schnell voraussichtlich niemand toppen wird. Vor allem die 53 Touchdowns nicht; Rekord waren bisher 36.
Clark betrat die Bühne am Samstagabend mit Offensive Lineman Sven Breidenbach, als Zeichen, dass er es allein nicht erreicht hätte. „Wenn man so etwas gewinnt, liegt es nicht an einer Person“, sagte Clark. „Wenn du der Quarterback bist, bekommst du zu viel Liebe, wenn es gut ist und zu viel Hass, wenn es schlecht läuft - wahrscheinlich bekomme ich gerade zu viel Liebe.“ Clark bedankte sich bei Head Coach Jim Tomsula und Rhein Fire für die Chance, die man ihm gegeben habe.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde Offensive Coordinator Andrew Weidinger als Assistenztrainer des Jahres. Weidinger war 2022 schon Trainer des Jahres als Head Coach der Barcelona Dragons. Auf der Bühne dankte er seiner Frau, und dass sie alles möglich mache, dass er in Europa coachen könne.
Weidingers Nachfolger als Trainer des Jahres wurde Jim Tomsula. „Ich weiß nicht, ob ich das verdiene“, sagte Tomsula und zählte andere mögliche, verdiente Gewinner auf. „Was sie getan haben, ist sehr beeindruckend. Danke und großen Respekt.“ Zudem merkte er an, dass Football ein Teamsport sei: „Der Head Coach hängt von allen anderen ab, vom Staff, den Spielern, den Assistenztrainern. Dieser Award ist für mich ein Award für die Organisation. Ich akzeptiere ihn stellvertretend für Rhein Fire.“