Zweiter Spieltag der ELF Zehn Dinge über Rhein Fires Gegner Hamburg Sea Devils

Hamburg · Zwei Final-Niederlagen, ein Quarterback, der zur Allzweckwaffe wurde, eine Glocke und mehr: Zehn Dinge zu Rhein Fires nächstem Gegner Hamburg Sea Devils.

 Die Hamburg Sea Devils beim Endspiel in Düsseldorf 2021.

Die Hamburg Sea Devils beim Endspiel in Düsseldorf 2021.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach dem überzeugenden Auftaktsieg gegen Frankfurt Galaxy (33:9) steht für Rhein Fire direkt das nächste Highlight in der European League of Football (ELF) an. Es geht zu den Hamburg Sea Devils und damit ins Volksparkstadion, wo die Franchise erstmals ein ELF-Spiel austrägt. Um die 30.000 Zuschauer werden erwartet. Es wird eine große Football-Party, auf und neben dem Rasen.

Vor der Saison hätte man die Siegchancen beider Teams wahrscheinlich auf 50:50 gesetzt, doch nach dem ersten Spieltag wird Rhein Fire als Favorit nach Hamburg fahren. Hier sind zehn Dinge, die es zum Gegner zu wissen gibt:

  1. Die Hamburg Sea Devils sind ein Gründungsmitglied der ELF. 2021 erreichten sie mit Fires heutigem Quarterback Jadrian Clark das Endspiel in Düsseldorf, auch 2022 in Klagenfurt spielten sie um die Trophäe - zweimal vergebens.
  2. Genau wie Rhein Fire gab es die Hamburg Sea Devils auch schon in der NFL Europe. 2005 übernahm die Franchise - die mit der heutigen abgesehen vom Namen nichts mehr zu tun hat - den Platz der Scottish Claymores. In der dritten und letzten Saison 2007 holten die Sea Devils den World Bowl.
  3. In der vergangenen Saison trafen Hamburg und Rhein Fire zweimal in der ELF aufeinander. Die Sea Devils gewannen zweimal deutlich: 42:15 in Hamburg und 40:16 in Duisburg. Ein entscheidender Faktor war dabei das Laufspiel um Running Back Glen Toonga, der nun für Rhein Fire spielt. Zum Wiedersehen kommt es aufgrund dessen Sperre aber erst im Rückspiel im August.
  4. Head Coach der Hamburg Sea Devils ist seit 2022 Charles „Yogi“ Jones. Der US-Amerikaner coachte bereits in der NFL und an mehreren Colleges. Schon in der NFL Europe arbeitete er in Deutschland für Frankfurt Galaxy und 2007 auch als Linebackers-Coach für die Sea Devils.
  5. In die aktuelle Saison sind die Sea Devils mit einer Niederlage gestartet. Bei den Wroclaw Panthers hieß es am Ende 25:34.
  6. Die Hamburg Sea Devils waren 2022 dank ihres Laufspiels auch offensiv eines der besten Teams der Liga, doch das Quarterback-Play war ausbaufähig. Deshalb entschied man sich dazu, statt des Deutschen Salieu Ceesay auf einen US-Amerikaner zu setzen - Preston Haire. Mit 360 Passing-Yards und zwei Touchdowns zeigte der auch kein schlechtes Debüt in Breslau. Die Bälle verteilte er dabei auf sieben Receiver, vier davon fingen Pässe für mehr als 50 Yards. Einen groben Schnitzer erlaubte er sich aber auch, wodurch die gegnerische Defense einen Touchdown nach Interception erzielen konnte.
  7. Das Laufspiel, wie erwähnt im Vorjahr das Prunkstück des Angriffs, ist bei der Niederlage in Breslau nicht so recht ins Rollen gekommen. Die meisten Yards holte der Quarterback, seine Läufe rausgerechnet holten die Sea Devils in 15 Versuchen 48 Yards auf dem Boden. Dass man Glen Toonga mit seinen im Schnitt 122 Yards pro Spiel nicht so leicht ersetzen kann, ist aber klar - und auch gar nicht das Ziel. Hamburgs Offensive wurde umgebaut und setzt mehr auf das Passspiel.
  8. 2022 schaffte Hamburg es auch dank der überragenden Defense ins Endspiel. Gerade mal 17 Touchdowns ließ die Verteidigung in der Vorsaison zu, alleine beim Spiel in Breslau waren es nun jedoch schon vier. Besonders gegen den Pass sahen die Sea Devils sehr schwach aus, die Touchdown-Pässe der Panthers kamen aus 25, 75, 54 und 68 Yards. Dabei soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass beide Stamm-Safeties fehlten, darunter mit dem Franzosen Kevin Fortes auch ein First-Team-All-Sar der Vorsaison. Gegen Rhein Fire ist Fortes wieder dabei.
  9. In Breslau kam sie mangels Turnover nicht zum Einsatz, doch ein Markenzeichen der Sea Devils ist eine Glocke am Spielfeldrand, die immer dann geläutet wird, wenn die Defense den Ball erobert hat.
  10. Der bereits angesprochene Salieu Ceesay war in der vergangenen Saison Quarterback der Sea Devils. Zu dieser Spielzeit wurde er wie erwähnt durch Preston Haire ersetzt und spielt nun Cornerback. Eine eher ungewöhnliche Wandlung, wobei Ceeasy einfach ein außergewöhnlicher Athlet ist und zudem bereits früher in der Defense gespielt hat. Dass das Thema Quarterback aber noch nicht abgehakt ist, war schon beim Saisonauftakt zu sehen: Einmal war Ceesay eben doch wieder als solcher im Einsatz um einen Quarterback-Sneak auszuführen. Zudem spielte er in den Special Teams. Wer weiß, was die Sea Devils noch alles mit dem 24-Jährigen vor haben.
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