American Football Rhein Fire ist gekommen, um zu bleiben

Duisburg/Düsseldorf · Rhein Fire steht kurz vor dem Ende der Comeback-Saison. Das Erreichen der Play-offs und damit ein Titelgewinn sind in diesem Jahr unwahrscheinlich, dennoch war es eine gelungene Rückkehr mit guten Zukunftsaussichten.

 Rhein Fire hat eine starke Comeback-Saison in der European League of Football hingelegt.

Rhein Fire hat eine starke Comeback-Saison in der European League of Football hingelegt.

Foto: IMAGO/Kessler-Sportfotografie/IMAGO/Gerold Seufert-Chang

Das Highlight der Rückkehr-Saison von Rhein Fire in der American-Football-Liga ELF hat es womöglich schon gegeben. Beim Heimspiel gegen den Titelverteidiger Frankfurt Galaxy gewann das Team in der Duisburger Arena vor einer Rekord-Kulisse von rund 12.500 Zuschauern in letzter Sekunde und hielt damit die Chancen auf die Play-offs am Leben. „Wer dieses Spiel gesehen hat, der kommt wieder“, war sich Gesellschafter Martin Wagner hinterher sicher.

Am kommenden Sonntag bestreitet Rhein Fire sein definitiv letztes Heimspiel in diesem Jahr. Gegen die Leipzig Kings könnte mit einem Sieg noch der Einzug in die Play-offs gelingen, in denen es um den Titel geht, doch dafür müsste Fire selbst bei einem Sieg extrem viele Punkte erzielen, während es auf anderen Plätzen Schützenhilfe gibt. Im realistischsten Szenario müsste Rhein Fire die Leipzig Kings so deutlich schlagen, dass sie damit gleichzeitig eine bessere Punktedifferenz haben als Berlin Thunder, die zeitgleich zwingend gegen die Raiders aus Tirol gewinnen müssen. Aktuell liegen die Berliner 31 Punkte vorn, plus eben die zusätzlichen Zähler aus dem auch für Fire nötigen Sieg. Wahrscheinlicher ist also, dass die Comeback-Saison am Sonntag endet.

Das wäre allerdings überhaupt kein Grund, um Trübsal zu blasen. Denn Rhein Fires Rückkehr war ein voller Erfolg: Die Duisburger Arena war stets gut besucht, die Begeisterung nach immerhin 15 Jahren Abstinenz sofort wieder geweckt. Die 12.500 Zuschauer beim Sieg über Frankfurt waren mehr, als in die Hälfte der zwölf Stadien aller Teams aus der European League of Football überhaupt hineinpassen.

Wenn die Fans sich am Sonntag nach der „Fire Party“, die drei Stunden vor dem Spiel beginnt und unter anderem Livemusik auf einer Bühne vor dem Stadion zu bieten hat, auf ihre Plätze begeben, werden sie zudem ein Team sehen, dass aus dem Nichts entstanden ist und schon um den Einzug in die Play-offs mitspielt. Wie schwierig es ist, in der ELF sofort anzukommen, zeigen die ebenfalls neu eingestiegenen Istanbul Rams, die von elf Spielen bislang zehn verloren. Stuttgart Surge, schon im zweiten Jahr, gewann in dieser Saison noch überhaupt nicht. Rhein Fire holte bislang sieben Siege bei vier Niederlagen, beendet die Spielzeit also so oder so mit einer positiven Bilanz - auf und neben dem Platz.

Die Aussichten für 2023 sind ebenfalls gut: Der NFL-Erfahrene Cheftrainer Jim Tomsula hat sein Bleiben bereits angekündigt, die Fanbase wird sicher nicht kleiner und das Team, sofern es zusammenbleibt, mit einem Jahr Erfahrung in der ELF im Optimalfall noch besser. Vielleicht findet das Highlight dann erst ganz am Ende der Saison statt.

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