Protest gegen RB Leipzig Erzgebirge Aue droht Strafe wegen Nazi-Vergleich

Aue · Der Eklat um den Nazi-Vergleich beim Ostderby in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Erzgebirge Aue und RB Leipzig sorgt für ein sportjuristisches Nachspiel. Der DFB-Kontrollausschuss leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

FC Erzgebirge Aue droht Strafe wegen Nazi-Vergleich
Foto: dpa, hsc nic

"Der DFB verurteilt diesen Vorfall. Nazi-Vergleiche sind unter keinen Umständen zu tolerieren. Wir erwarten nun von Erzgebirge Aue, dass der Verein diese Vorgänge umgehend und lückenlos aufklärt und die Verantwortlichen ermittelt", sagte Rainer Koch, DFB-Vizepräsident für Recht- und Satzungsfragen. Auf der Tribüne war ein Plakat in die Höhe gehalten worden, das Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in Nazi-Uniform mit der Aufschrift "Aus Österreich nur das Beste für Deutschland" zeigte. Ein zusätzlich entrolltes Spruchband schlug in die gleiche Kerbe: "Ein Österreicher ruft und ihr folgt blind, wo das endet weiß jedes Kind. Ihr wärt gute Nazis gewesen!" Das Unternehmen Red Bull steht hinter RB Leipzig.

Bereits unmittelbar nach dem Spiel hatte sich der gastgebende Klub vehement von den Transparenten distanziert. "Das ist eine Sauerei, wir distanzieren uns entschieden", sagte Aue-Präsident Helge Leonhardt. Bei Facebook entschuldigte sich der Klub nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg: "Drei Punkte gewonnen, doch am Ende eine Menge Ansehen und Anerkennung verloren!" Der Auer Traditionsverein erklärte offiziell: "Der FC Erzgebirge Aue verurteilt diese Machenschaften auf das Allerschärfste. Mit Leuten, die Plakate und Banner mit derart verabscheuungswürdigen Inhalten in unser Stadion bringen und zeigen, wollen wir nichts zu tun haben." Eine Minderheit habe dafür gesorgt, dass "ein für den FC Erzgebirge Aue sportlich erfolgreicher Abend einen ungenießbaren Beigeschmack" bekommen habe, "wir möchten uns hierfür bei RB Leipzig entschuldigen".

Welche Folge der Vorfall für den FC Erzgebirge haben wird, ist noch nicht abzusehen. Dem Heimklub droht auf jeden Fall eine Bestrafung durch das DFB-Sportgericht. RB nimmt eine Prüfung der Geschehnisse vor und hat für heute eine Stellungnahme angekündigt. Leonhardt überprüft, ob der Verein gegen die Bannerträger zivilrechtlich vorgehen wird. Die Personen sind auf diversen Pressefotos recht gut zu erkennen.

(sid)
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