Basketball-Pokal Bayern verlieren "Finale dahoam" gegen Alba trotz Edelfan Hoeneß

Als die Schlusssirene ertönte und sich die Pokalhelden von Alba Berlin jubelnd in die Arme fielen, musste Edelfan Uli Hoeneß ein weiteres verlorenes "Finale dahoam" von der Tribüne aus enttäuscht zur Kenntnis nehmen. Im dramatischen Endspiel des Top Four bezwang Alba am Sonntag den Favoriten Bayern München 67:65 (25:34) - und zerstörte den Traum der Gastgeber vom ersten Pokaltriumph seit 1968.

Uli Hoeneß sieht dramatische Finalpleite des FC Bayern München
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Hoeneß sieht dramatische Finalpleite von Bayerns Basketballern

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Foto: dpa, geb hak

"Alba war heute sehr stark, sehr aggressiv. Sie haben verdient gewonnen. Wir haben bis zum Ende gekämpft, waren nur im dritten Viertel etwas passiv", sagte der Münchner Coach Sventislav Pesic im Bayerischen Rundfunk enttäuscht. Alba-Kapitän Alex King freute sich einen Tag nach seinem 31. Geburtstag über "das schönste Geschenk für mich. Dass wir in München den Pokal holen, ist unfassbar. Geschäftsführer Marco Baldi jubelte eher im Stillen: "Das ist keine große Aussage für die Saison, aber es ist ein Titel."

Berlin, das auf dem Weg ins Finale die Frankfurt Skyliners geschlagen hatte (79:76), war ein zäher Gegner und verteidigte stark. Erst im zweiten Viertel fanden die Münchner etwas besser in Spiel und setzten sich bis zur Pause auf neun Punkte ab.

Richtig in den Rhythmus fanden beide Teams nicht, das dritte Viertel gehörte dennoch Alba (18:9), da die Bayern in Angriff und Abwehr Probleme hatten. Beim Stand von 43:43 ging es in die letzten zehn Minuten.

In Nihad Djedovic (München) und Robert Lowery (Berlin) fehlten beiden Mannschaften wegen Verletzungen aus den Halbfinals Schlüsselspieler, so mussten andere für die Entscheidung sorgen. Dragan Milosavljevic bracht Alba eineinhalb Minuten vor Schluss auf 65:58 nach vorn, doch die Bayern kamen mit einem 7:0-Lauf zurück. Dusko Savanovic sorgte für den Ausgleich, als 50 Sekunden zu spielen waren.

Es war Milosavljevic, der den Sieg der Berliner klar machte. Nach dem Korbleger des Alba-Profis hatten die Bayern keine Antwort mehr, die Enttäuschung in der Halle war greifbar. Als Topscorer der Berliner kam Elmedin Kikanovic auf 19 Punkte, bester Werfer der Münchner war Kapitän Bryce Taylor (14).

Der frühere Bayern-Macher Hoeneß hatte das Basketball-Projekt im Verein maßgeblich angeschoben, den Gewinn des ersten Meistertitels der neuen Ära erlebte der derzeitige Freigänger wegen seiner Strafe für Steuerhinterziehung in Haft. Diesmal war der 64-Jährige im Audi Dome, doch sein Wunsch erfüllte sich nicht.

Beinahe hätte es gar keinen Sieger gegeben, die Austragung des Endspiels stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Wegen eines Rohrbruchs unter der Decke der über 40 Jahre alten Arena in Sendling tropfte seit der Nacht Wasser auf das Feld, das Leck konnte aber rechtzeitig geschlossen werden.

Für das kleine Finale hatte es nicht gereicht, das Spiel zwischen Meister Brose Baskets Bamberg und den Frankfurt Skyliners musste abgesagt werden. Aus der Not heraus wurde auf dem Parkett für ungewöhnliche Unterhaltung gesorgt. Als Entschädigung für die Fans trat die zünftige Blaskapelle Harmonie Neubiberg auf, außerdem gab es Freigetränke.

(seeg/sid)
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