„Gold im Kopf“ Stabhochspringer Lita Baehre will bei EM Duplantis unter Druck setzen

München · Der Leverkusener Bo Kanda Lita Baehre greift am Samstag nach einer Medaille im Stabhochsprung und will sogar den Weltrekordler Armand Duplantis angreifen. Der hofft derweil auf einen weiteren Rekord-Versuch.

 Peilt Gold im Stabhochsprung an: Bo Kanda Lita Baehre.

Peilt Gold im Stabhochsprung an: Bo Kanda Lita Baehre.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Ungeachtet der Teilnahme des Leichtathletik-Superstars Armand Duplantis macht Bo Kanda Lita Baehre eine forsche Ansage: „Ich habe eine Medaille im Kopf – und das ist natürlich die goldene. Dafür werde ich alles geben.“ Der Leverkusener Stabhochspringer, der in dieser Saison bereits die 5,90 Meter übersprungen hat, will bei der Europameisterschaft in München vor heimischen Publikum ganz groß auftrumpfen. Dass ihm das tatsächlich gelingen könnte, durfte man in der Qualifikation zumindest etwas erahnen. Die Höhe von 5,65 Metern übersprang er souverän – während Weltrekordhalter Duplantis tatsächlich einen zweiten Versuch brauchte.

„Das zeigt uns, dass er auch nur ein Mensch ist und auch mal Fehlversuche dabei hat. Aber das heißt natürlich gar nichts für das Finale“, sagte Lita Baehre. Auch seine Saisonbestleistung sei kein Anhaltspunkt für einen möglichen Medaillenerfolg. Aber sie kann ein Hinweis darauf sein, was in dem erst 23-Jährigen steckt. Seine Sprünge wirken oft lässig, abgeklärt. „So locker wie es aussieht, ist es nicht. Wenn es leicht aussieht, ist das schon mal gut, aber ich kann ein paar technische Dinge noch verbessern“, sagte er.

Bei der WM in Eugene musste er das leidvoll erfahren, als es am Ende nur zu Platz sieben reichte. Diese Platzierung und die bisherigen EM-Erfolge seiner Mannschaftskollegen seien aber Grund genug, es in München selbst allen zu zeigen. „Ich will da auch zugehören“, sagte er.

Dass es nicht leicht wird, weiß Lita Baehre. Mit Duplantis steht der amtierende Weltmeister und Weltrekordler am Samstagabend am Start, der seit Jahren mit einer Überzeugung springt, die seines gleichen sucht. Und für München hat er sich noch einmal etwas vorgenommen, müde sei er keinesfalls. „Ich bin in wirklich guter Form und wenn das Wetter am Samstag gut ist, ich die richtige Tagesform habe – warum sollte das mit einem weiteren Weltrekord nicht klappen?“, sagte er unserer Redaktion nach der Qualifikation. Allerdings scheint dahinter zumindest ein Fragezeichen zu stehen. Für Samstag ist Regen angesagt.

Ungeachtet dessen werden er und seine Konkurrenten wieder eine imposante Flugshow hinlegen. „Stabhochsprung ist eine sehr spektakuläre Disziplin und dafür muss man auch das gewisse Etwas mitbringen. Es hat viel mit Nervenstärke zu tun“, sagte Lita Baehre und machte dann noch einmal eine Ansage: „Aber ich bin nicht für die Show hier.“ Sondern für die Medaillen. Es wäre die erste seit zehn Jahren für den deutschen Leichtathletik-Verband im Hochsprung.

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