EM-Aus für Tischtennis-Mixed Mission Titelverteidigung für Düsseldorfer Qiu früh beendet

München · Der Spieler von Borussia Düsseldorf spielte bei den European Championships am Sonntag um den EM-Titel im Mixed. Doch für Qiu und Partnerin Nina Mittelham war das Turnier früher beendet als erhofft. Beide taten sich auch mit der ungewohnten Tischtennisplatte in München schwer.

 Dang Qiu und seine Mixed-Partnerin Nina Mittelham bei den European Championships.

Dang Qiu und seine Mixed-Partnerin Nina Mittelham bei den European Championships.

Foto: dpa/Sven Beyrich

Dang Qiu und seine Mixed-Partnerin Nina Mittelham hatten sich gerade erst an der Tischtennis-Platte in der Mitte der Rudi-Sedlmayer-Halle in München aufgestellt, alle Augen waren auf ihr Achtelfinale bei den European Championships gerichtet, da stand es auch schon 0:11 und die Titelverteidiger hatten den ersten Satz binnen weniger Minuten verloren. Ein denkbar schlechter Start für den Spieler von Borussia Düsseldorf und die aus Willich kommende Spielerin des TTC Berlin Eastside gegen das österreichische Mixed Sofia Polcanova/Robert Gardos. Es konnte also eigentlich nur besser werden im nächsten Satz: „Wir wussten natürlich, dass so ein 11:0 nicht normal ist. Wir haben noch mal versucht, uns an unsere Grundtaktik, unser Grundspielsystem zu erinnern, um einen besseren Start in den zweiten Satz zu haben“, sagte Qiu.

Das funktionierte zunächst auch. Mit einigen spektakulären Schlägen und ein paar glücklichen Punktgewinnen ging der zweite Satz 11:6 an die Deutschen. Auch danach kämpften sich Qiu/Mittelham unter der Anfeuerung der Fans in der Halle immer wieder zu engen Punkten. Doch die Österreicher machten nur wenige Fehler, weniger als das Duo des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), das die nächsten beiden Sätze 9:11 verlor. Damit war die Mission Titelverteidigung schnell beendet. Am Sonntagmorgen hatten sie noch das Top-Duo Linda Bergstrom/Truls Moregard aus Schweden knapp 3:2 geschlagen.

„Die letzten drei Sätze waren tierisch eng“, resümierte Qiu, der nach dem Achtelfinal-Aus wie Mittelham sichtlich enttäuscht war. Die 25-Jährige fand den Spielausgang deutlicher als das Spiel. „Wir haben nachher nicht so schlecht gespielt, wie es aussieht. Aber die Österreicher waren auch sehr, sehr gut, haben uns gut angespielt, uns keine einfachen Bälle gegeben. Von daher war es ein schwieriges Spiel“, sagte sie enttäuscht.

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Eigentlich hatte sich das Duo vorgenommen, bei der Heim-EM mindestens eine Medaille zu holen. Aber schon vor dem Turnier hatte Qiu im Gespräch mit unserer Redaktion gewarnt, dass die EM nicht berechenbar sei. Vor allem, weil sich durch die Olympischen Spiele viele neue gute Mixed-Paare zusammengefunden hätten. 2021 war der Mixed-Wettbewerb erstmals olympisch. Auch die beiden Österreicher spielen noch nicht lange auf Topniveau zusammen, sind in der Setzliste daher relativ weit hinten. „Obwohl sie vom Niveau eigentlich weiter vorne sein müssten“, sagte Qiu.

Hinzu kam: Sowohl Mittelham als auch Qiu hatten Probleme mit ihrem Spiel. „Für mich war es hier generell schwer, den Ball zu kontrollieren“, befand Mittelham. Qiu machte direkt nach dem Timeout einen Aufschlagfehler: „Nicht so gut, das war in jedem Fall auch dem Spiel der Gegner geschuldet. Die haben sehr viel Druck gemacht, da wollte ich einen besonders guten Aufschlag machen, der auf dem Tisch hier in München nicht ganz so einfach ist. Da ist mir der Fehler passiert“, erklärte Qiu. Beide taten sich mit der ungewohnten Oberfläche der Platte schwer. „Die Varianz ist leider sehr groß, das ist wie Rasen oder Sand beim Tennis, nur bei uns sieht man den Unterschied nicht“, sagte der Borussia-Spieler. Daran müsse man sich erst gewöhnen, das gelang am Sonntag noch nicht so gut. Beide hoffen nun aber auf bessere Leistungen im Einzel ab Dienstag.

Ebenfalls im Achtelfinale ausgeschieden ist das Mixed-Duo Sabine Winter und Benedikt Duda. „Natürlich sind wir schon ein bisschen traurig, dass wir jetzt deutlich vor den Medaillenrängen ausgeschieden sind. Man hat gesehen, dass die Mixed in Europa sehr eng beieinander sind. Man muss also etwas mit einpreisen, dass so etwas passieren kann. Trotzdem, wenn wir hier antreten, möchten wir um die Medaillen spielen, das haben wir nicht geschafft“, sagte Richard Prause, Sportdirektor des DTTB.

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