European Championships Goldener Abschluss für deutsches Bahn-Trio - Dörnbach gewinnt Silber

München · Die deutschen Sprinter haben die Bahnrad-Europameisterschaften erfolgreich beendet. Lea Sophie Friedrich und Maximilian Dörnbach gewannen Gold und Silber im Keirin. Im Madison legten Roger Kluge und Theo Reinhardt nach.

 Lea Sophie Friedrich zeigt stolz ihre Goldmedaille.

Lea Sophie Friedrich zeigt stolz ihre Goldmedaille.

Foto: AP/Pavel Golovkin

Lea Sophie Friedrich hämmerte mit der Faust auf den Lenker und brüllte ihre Freude heraus, Maximilian Dörnbach ließ sich vom begeisterten Publikum feiern: Die deutschen Kurzzeit-Spezialisten haben zum Abschluss der goldenen Tage bei der Bahnrad-EM im „Kampf mit sechs verrückten Sprintern“ eine letzte große Medaillen-Party gefeiert. Den Schlusspunkt setzten Roger Kluge und Theo Reinhardt mit Gold im Madison.

Weltmeisterin Friedrich gewann am Dienstag das Keirin-Turnier der Frauen und sicherte sich nach dem Triumph im Teamsprint ihren zweiten Titel in München. Bei den Männern holte Maximilian Dörnbach einen Tag nach Bronze im 1000-m-Zeitfahren mit Silber im Keirin.

European Championships: Die deutschen Medaillengewinner von München
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Die deutschen Medaillengewinner von München

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Foto: AFP/ANDREJ ISAKOVIC

„Das war wahrscheinlich das härteste Rennen meiner Karriere, ich bin so stolz auf mich. Ich bin Europameisterin! Das ist großartig“, sagte Friedrich, die im Sprint am Montag Bronze als Vierte knapp verpasst hatte: „Kurz vor dem Start ist mir klar geworden: 'Ey, Lea, du musst diesen Titel verteidigen. Du musst darum kämpfen.“

Friedrich vollendete eine beeindruckende Bilanz der deutschen Sprinterinnen: Friedrich und Dreifach-Europameisterin Emma Hinze (Teamsprint, Zeitfahren, Sprint) teilen sich alle Titel in den Kurzzeitdisziplinen. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sammelte auf der 200-m-Bahn in den Münchner Messehallen 13 Medaillen, davon acht goldene.

Hinze hatte aufgrund ihres Kräfteverschleißes auf einen Start im Keirin verzichtet. Die Cottbuserin richtet ihren Fokus nun auf die Weltmeisterschaften im Oktober in Paris.

Zu diesen reist Friedrich nun als Doppel-Europameisterin. Die 22-Jährige verwies Urszula Los aus Polen und Olena Starikowa aus der Ukraine auf die Plätze. Dabei war sie aus der ungünstigen fünften und vorletzten Position ins Rennen gegangen. Dann aber setzte sie sich schnell an die Spitze. In der Schlussrunde übernahm sie die Führung und gab sie nicht mehr her.

Dörnbach und der zweite Deutsche im Keirin-Finale, Marc Jurczyk, übernahmen nach dem scharfen Start die Führung und lagen lange an der Spitze der sechsköpfigen Gruppe. Jurczyk gingen letztlich die Kräfte aus, der 26-Jährige wurde Sechster.

Dörnbachs Power reichte bis zum Zielstrich. Einzig dem Franzosen Sebastien Vigier musste er den Vortritt lassen. Bronze ging an dessen Landsmann Melvin Landerneau. „Der Keirin ist immer ganz großer Kampf mit sechs verrückten Sprintern. Am Ende sind's die Beine und der Kopf. Im Keirin gehört auch immer ein gewisses Glück dazu“, sagte Dörnbach.

Großes Können war auch die Leistung der zweimaligen Madison-Weltmeister Kluge und Reinhardt. Das Duo sammelte im 50 Kilometer langen Rennen 101 Punkte und siegte vor Frankreich (91) und Belgien (58). „In Tokio haben wir leider nicht performt“, sagte Kluge, „jetzt sind wir zurück, mit uns ist wieder zu rechnen.“

BDR-Sportdirektor Patrick Moster zog ein positives EM-Fazit. „Wir haben uns sehr gut präsentieren können vor heimischem Publikum. Es ist eine super Bilanz. Es ist eine Standortbestimmung, die positiv ausfällt. Sie hat uns aber auch aufgezeigt, wo wir weiter dran arbeiten müssen“, sagte Moster, der damit vor allem die „Massendisziplinen“ meinte.

(sid/old)
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