Aus für Leichtathletik kolportiert Die Zukunft bei den Championships gehört den spektakulären Sportarten
Meinung | München · Die Leichtathletik spielt offenbar mit dem Gedanken, sich wieder von den European Championships zu entkoppeln. Für das Multisportevent wäre das mehr Chance als Niedergang. Denn schon jetzt begeistern vor allem die Trendsportarten.
Seitdem die European Championships begonnen haben, ist der Zuschauer-Zuspruch ungebrochen. Besonders auffällig: Die vermeintlichen kleinen Randsportarten erfahren den prozentual größten Zuschauer-Zuspruch. Beim Klettern war die Anlage am Königsplatz an jedem Wettkampftag brechend voll. Nicht nur, weil der Eintritt teilweise kostenfrei war. Auch die mit über 30 Euro relativ teuren Tribünenkarten waren vergriffen. Beim Beachvolleyball an gleicher Stelle gibt es für das gesamte Turnier schon jetzt nur noch ein paar Restkarten. Auch beim Bahnrad, Triathlon, Rudern und BMX drängten sich die Menschen an die Strecke.
Da fiel an den ersten beiden Tagen der Leichtathletik schon auf, dass in dem großen Olympiastadion einige Plätze frei blieben – zumindest an den Vormittagen waren die Veranstaltungen eher spärlich besetzt. Dabei sieht sich die Leichtathletik als Zugpferd der Championships. Die europäischen Leichtathletik-Verbände sind deshalb nicht ganz zufrieden, dass sie nur eine von vielen Sportarten in dem Multisportevent sind. Hinter vorgehaltener Hand sagen einige Involvierte, dass sie lieber wieder eine eigenständige EM hätten, um mehr Gestaltungsräume zu bekommen.
Schlimm wäre das für die Idee der European Championships keinesfalls. Eher eine Chance. Denn sie funktionieren mit den kleinen Sportarten, und vielleicht kommen dann ja noch ein paar hinzu, die ähnlich viele Zuschauer anlocken und vor allem ein junges Publikum in den Innenstädten anspricht. Spektakel zahlt sich eben aus. Auch für die Sportarten der European Championships.