„Zieht den Bayern die Lederhosen aus“-Erfinder Kult-Stadionsprecher Udo Scholz ist tot

Mannheim · Jahrzehntelang war er die „Stimme“ des 1. FC Kaiserslautern und der Adler Mannheim. Er galt als Erfinder des bis heute beliebten Anti-Bayern-Fangesang. Jetzt ist Udo Scholz mit 81 Jahren gestorben.

 Udo Scholz starb im Alter von 81 Jahren.

Udo Scholz starb im Alter von 81 Jahren.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Trauer bei den Adlern Mannheim: Udo Scholz, der 25 Jahre lang Hallensprecher beim Eishockey-Erstligisten war, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Scholz hatte zuvor auch als Stadionsprecher für den 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund gearbeitet. Er gilt als Erfinder des Fangesangs „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“.

„Ich kenne die Adler nur mit Udo am Mikrofon. Für mich ist es unvorstellbar, dass er nicht mehr unter uns weilt. Wir verlieren nicht nur einen langjährigen Freund, sondern auch eine Identifikationsfigur, die den Club mehr als zwei Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt hat“, wird Clubchef Daniel Hopp auf der Vereinshomepage zitiert. Scholz starb am Mittwoch an den Folgen eines Herzstillstands.

Bis zum vergangenen Jahr arbeitete Scholz noch als Hallensprecher in Mannheim. Bereits 2005 wurde das Vereinsmaskottchen der Adler zu seinen Ehren „Udo“ getauft.

In tiefer Trauer zeigte sich auch der 1. FC Kaiserslautern, wo Scholz von 1973 bis 1994 arbeitete. „Udo Scholz, die Stimme vom Betzenberg, hat in den 90er Jahren den Mythos Betze mitgeprägt“, schrieben die Roten Teufel auf Twitter. Ex-Schiedsrichter und FCK-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Merk sagte: „Udo war einer von uns, eine Ikone der großen Zeiten unseres Vereins.“

In einem emotionalen Nachruf lassen die Adler auf der Vereinshomepage Scholz’ Leben Revue passieren: Schon als Jugendlicher habe seine Stimme über den Bahnhof seiner Geburtsstadt Brüggen geschallt. Fazit: „,Ein Leben für das Mikrofon’ - einen passenderen Titel für seine Autobiographie hätte Udo wohl kaum finden können.“ Scholz habe sich auch über den Sport hinaus in Mannheim engagiert: So habe er sich „unermüdlich“ im Rahmen des gemeinnützigen Vereins „Adler helfen Menschen e. V.“ eingebracht. „Es ist vor allem diese Herzlichkeit, die fortan fehlen wird“, schreiben die Adler.

(cpas)
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