Eishockey-WM Kanada demütigt Russland im Finale

Prag · Top-Favorit Kanada hat seinen ewigen Rivalen Russland in einem einseitigen WM-Finale düpiert und ein herausragendes Turnier mit dem lang ersehnten Gold gekrönt.

Eishockey-WM: Kanada verteilt Finalpackung an Russland
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Kanada verteilt Finalpackung an Russland

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Foto: dpa, ab sam

Der Olympiasieger um Superstar Sidney Crosby entthronte in Prag den Titelverteidiger mit einem 6:1 (1:0, 3:0, 2:1)-Finalsieg und feierte den ersten WM-Titel seit acht Jahren und den 25. insgesamt.

"Kanada ist der absolut verdiente Weltmeister dieser WM. Das war Eishockey vom anderen Planeten", sagte DEB-Präsident Franz Reindl dem SID. Cody Eakin (19.), Tyler Ennis (22.), Crosby (28.), Tyler Seguin (29.), Claude Giroux (49.) und Nathan MacKinnon (50.) machten Kanadas Triumph im Prestige-Duell vor 17.383 Zuschauern perfekt. Für Russland traf lediglich Jewgeni Malkin (53.). Insgesamt erzielten die kanadischen Kufencracks 66 Turniertreffer. Seguin kürte sich zum WM-Torschützenkönig (9), Jason Spezza zum Scorerkönig (14).

Doppelten Grund zur Freude hatte auch Crosby: Der Stanley-Cup-Gewinner von 2009 und zweimalige Olympiasieger hielt mit dem noch fehlenden WM-Titel als 26. Mitglied Einzug in den legendären Triple Gold Club.

Für die Kanadier gab es neben Gold auch Geld: Durch den zehnten Sieg in regulärer Spielzeit im zehnten Spiel knackten die NHL-Stars den neuen Team-Jackpot und strichen eine Sonderprämie in Höhe von einer Million Schweizer Franken ein.

Zuvor hatten sich die USA mit Bronze getröstet. Das junge US-Team mit fünf College-Spielern setzte sich im Spiel um Platz drei mit 3:0 (2:0, 1:0, 0:0) gegen Gastgeber Tschechien durch. NHL-Altstar Jaromir Jagr (43) beendete anschließend ohne die erhoffte letzte Medaille endgültig seine internationale Karriere: "Das war es für mich im Nationalteam."

Mit der russischen Mannschaft mitgefiebert haben dürfte Wladimir Putin (62). Der Staatspräsident hatte einen Tag zuvor bei einem Eishockey-Prominentenspiel in Sotschi selbst acht Toren erzielt. Doch im Finale der Profis blieben die Offensivstars der Sbornaja um Alexander Owetschkin, der erst einen Tag vor dem Halbfinale gegen die USA (4:0) in Prag eingetroffen war, größtenteils blass.

Beim 0:1 durch Eakin forderten die Russen von den Schiedsrichtern vergeblich den Videobeweis. Ihrer Meinung nach hatte der Stürmer der Dallas Stars den Treffer durch eine aktive Bewegung mit dem Schlittschuh erzielt, was regelwidrig gewesen wäre.

Keine Proteste gab es beim zweiten kanadischen Treffer, als Ennis den russischen Goalie Bobrowski mit einem Bauerntrick narrte. Danach war die Sbornaja geschockt, was die von einem starken Crosby angeführten Kanadier gnadenlos ausnutzten.

(sid)
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