Eishockey-WM Finnland bezwingt die USA - Russland schlägt Tschechien

Köln/Paris · Rekordweltmeister Russland und Vizechampion Finnland haben bei der Eishockey-WM den Sprung ins Halbfinale geschafft.

Eishockey-WM 2017: Finnland wirft die USA aus dem Turnier
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Finnland wirft die USA aus dem Turnier

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Foto: rtr, AP

Während die Finnen in Köln mit einem 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)-Sieg im Viertelfinale die Goldhoffnungen der jungen US-Amerikaner jäh beendeten, besiegte die Sbornaja in Paris Tschechien mit 3:0 (2:0, 0:0, 1:0). Durch das Aus vergab der zwölfmalige Weltmeister die Chance, wie 2001 und 2010 in Deutschland den WM-Titel zu holen.

In der Vorschlussrunde am Samstag in Köln könnten es die Russen mit der deutschen Mannschaft zu tun bekommen, sofern ihr am Donnerstagabend (20.15 Uhr/Sport1) in ihrem Viertelfinale gegen Titelverteidiger Kanada die Sensation gelingt. Finnland kämpft derweil entweder gegen die Schweiz oder Schweden um den Einzug ins Endspiel am Sonntag. Der zweimalige Weltmeister greift somit weiterhin nach seinem ersten Gold seit 2011.

"Wir hatten schon in der Vorrunde Druck. Wir wussten also jetzt, wie wir damit umgehen müssen", sagte Finnlands Jungstar Sebastian Aho von den Carolina Hurricanes: "Wir haben viel Energie, ruhen uns jetzt einen Tag aus und sind dann bereit für das Halbfinale."

In einem zerfahrenen Spiel mit wenig Torchancen nutzten die Finnen zu Beginn des zweiten Durchgangs durch NHL-Profi Mikko Rantanen (22.) von Colorado Avalanche eine Überzahl zur Führung gegen die Amerikaner. Zuvor waren US-Stürmer Brock Nelson (12.) von den New York Islanders und Finnlands Juhamatti Aaltonen (16.) frei vor dem Tor gescheitert. Joonas Kemppainen (47.) besiegelte nach herrlicher Kombination mit Aaltonen vor 8968 Zuschauern die Pleite der amerikanischen NHL-Auswahl. Die Skandinavier stehen zum sechsten Mal in sieben Jahren unter den besten Vier.

Für die USA um Jungstar Johnny Gaudreau endet nach der zweiten Turnierniederlage der Höhenflug etwas überraschend. Der 1:2-Auftaktpleite gegen Gastgeber Deutschland hatte das Team von Trainer Jeff Blashill in der Vorrunde sechs Siege und den Gruppensieg folgen lassen. Trotzdem geht das Warten auf den ersten Titel seit 1960 weiter.

Grund für das Ausscheiden war vor allem die starke Verteidigung der Finnen. "Sie haben defensiv einen guten Job gemacht und die neutrale Zone gut abgedeckt", sagte US-Torwart Jimmy Howard. Vor der Partie hatte sich Gaudreau unbeeindruckt von der Stärke des Gegners gezeigt: "Das ist uns egal. Wir sind Team USA, und so gehen wir die Sache auch an." Trotz der hohen Talentdichte fand das jüngste Team des Turniers im Duell mit den Finnen zu selten zu gefährlichen Abschlüssen.

Wie Finnland kamen auch die Russen gegen Tschechien durch ihre NHL-Stars zum Sieg. Dmitri Orlow (9.) von den Washington Capitals, Nikita Kutscherow (14.) von den Tampa Bay Lightning und Artemi Panarin (54.) von den Chicago Blackhawks erzielten vor 6209 Besuchern in Paris die Tore für den 27-maligen Titelträger, der nach der Gruppenphase für die Runde der letzten Acht von Köln in die französische Hauptstadt umgezogen war. Mit ihren lautstarken Fans im Rücken dürsten die Russen nach dem ersten WM-Sieg seit drei Jahren. Bei den vergangenen beiden Turnieren hatte Kanada triumphiert.

(sid)
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