Überblick Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Eishockey-WM 2022
Mit 16 Teams beginnt am 13. Mai in Helsinki und Tampere die Eishockey-Weltmeisterschaft. Nach jeweils sieben Vorrundenspielen, den Viertel- und Halbfinals sowie dem Endspiel wird am 29. Mai der Weltmeister feststehen. Das deutsche Team will Wiedergutmachung. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Turnier zusammengestellt.
Wer sind die Favoriten?
Zu den Topfavoriten zählen Olympiasieger und Gastgeber Finnland sowie Titelverteidiger Kanada. Wird Kanada wieder Weltmeister, sind die Nordamerikaner mit 28 Titeln alleiniger Rekordweltmeister vor Russland, das wegen des Angriffs auf die Ukraine ausgeschlossen ist.
Vor einem Jahr in Riga entschieden die Kanadier nach einem schwachen Start ins Turnier das WM-Endspiel gegen Finnland mit 3:2 nach Verlängerung für sich. „Ich glaube, an den Finnen muss man irgendwann vorbei“, sagt Bundestrainer Toni Söderholm und fügt hinzu: „Ich glaube, Kanada wird eine starke Mannschaft haben. Und es wird interessant zu sehen, was die Tschechen mit Kari Jalonen als neuem Trainer machen.“ Das Endspiel ist am 29. Mai.
Mit welchem Ziel geht das DEB-Team ins Turnier?
Nach der herben Enttäuschung bei den Winterspielen in Peking gibt es zumindest von Bundestrainer Toni Söderholm kein offizielles WM-Ziel. „Das Ziel muss von der Mannschaft kommen“, sagte Söderholm, der bei seiner ersten WM 2019 nach starker Vorrunde das Viertelfinale erreichte und im vergangenen Jahr in Riga seine Auswahl ins Halbfinale führte.
In Peking war die mit höchsten Zielen angereiste DEB-Auswahl im ersten K.o.-Spiel am späteren Olympia-Dritten und WM-Gruppengegner Slowakei gescheitert und hatte das Viertelfinale verpasst. Deutlicher als der Bundestrainer machte es hingegen NHL-Goalie Philipp Grubauer. „Natürlich ist unser Ziel, Gold zu holen. Da kannst du jeden Spieler fragen: Wir wollen gewinnen“, sagte der 30-Jährige dem kicker.
Wie stark ist die deutsche Mannschaft?
Superstar Leon Draisaitl fehlt wie schon im vergangenen Jahr in Riga. Der Stürmer spielt mit den Edmonton Oilers in der NHL um den Stanley Cup. Angeführt wird das deutsche Team vom NHL-Trio Grubauer (Seattle Kraken), Moritz Seider (Detroit Red Wings) und Tim Stützle (Ottawa Senators) sowie Kapitän und Pyeongchang-Silbermedaillen-Gewinner Moritz Müller. Müller mit neun WM-Teilnahmen, Korbinian Holzer, Matthias Plachta und Marcel Noebels (jeweils sechs) sind die Spieler mit der meisten Erfahrung.
Wer sind die deutschen Gegner?
Der Auftakt hat es in sich. Erster von sieben Vorrundengegnern ist Kanada, die einzige Top-Nation in der deutschen Gruppe. Gleich am 14. Mai geht es gegen den Olympia-Dritten Slowakei, gegen die die Deutschen bei den Winterspielen in Peking ausgeschieden waren (0:4). Gegen Frankreich, Dänemark, Italien und Kasachstan sollten Punkte her. Zum Abschluss wartet das Prestigeduell mit der Schweiz – als womöglich entscheidende Partie für das Viertelfinale. „Über die Schweiz brauchen wir gar nicht reden, ob sie eine gute Mannschaft auf die Beine bringen oder nicht. Herausforderungen gibt es genügend, wenn wir in die Gruppe schauen“, sagt Söderholm.
Wie ist der Modus?
Die ersten Vier der beiden Achtergruppen ziehen ins Viertelfinale ein, das über Kreuz mit der anderen Vorrundengruppe ausgetragen wird. Deutschland trägt seine Vorrundenspiele der Gruppe A in Helsinki aus. Die andere Gruppe spielt in Tampere. Dort steigt auch das Finalwochenende mit den Halbfinals, dem Spiel um Platz drei und das Endspiel. Anders als 2021 steigen die beiden schlechtesten Teams der Vorrunde ab – wie vor der Corona-Krise.
Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die WM aus?
Nur wenig. Anders als 2021 wird das Turnier nicht in einer Blase ausgetragen. Die Spieler dürfen in der Freizeit auch in der Stadt bummeln. Vor einem Jahr kehrten Zuschauer erst im Turnierverlauf sehr eingeschränkt zurück. Diesmal sind volle Hallen erlaubt. Als Vorsichtsmaßnahme war vor der Abreise laut Sportdirektor Künast ein PCR-Test Pflicht, bei der Ankunft lediglich ein Schnelltest. Alle Tests bei der Ankunft am 10. Mai seien negativ ausgefallen, teilte der Deutsche Eishockey-Bund mit.
Wo sind die Spiele im Fernsehen zu sehen?
Alle deutschen Partien werden bei Sport1 gezeigt. Dazu laufen ausgewählte internationale Spiele, das Viertelfinale, das Halbfinale und das Endspiel im frei empfangbaren Fernsehen. Ihren Kunden bietet auch MagentaSport im Internet die deutschen Spiele und internationale Spiele ab dem Viertelfinale an.
Was sagt der Bundestrainer?
„Man merkt, dass die Mannschaft wächst. Da ist eine Stimmung drin, worauf man viel aufbauen kann. Wenn der Tag kommt, an dem es zählt, dann wird auch vieles zusammenkommen.“