3:5 gegen WM-Favoriten Junges DEB-Team beweist Moral gegen Kanada
Helsinki · Zum Auftakt der Eishockey-Weltmeisterschaft bekam es das deutsche Team direkt mit Weltranglistenersten und Top-Favoriten Kanada zu tun. Und der Rekordweltmeister zeigte der Mannschaft von Toni Söderholm zumindest im zweiten Drittel ihre Grenzen auf. Allerdings bewies sie anschließend großen Kampfgeist.
Die deutschen Fans in der altehrwürdigen „Helsingin Jäähalli“ feierten ihre Mannschaft mit Applaus und lauten Gesängen. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm wurde zum Auftakt in die Eishockey-WM in Finnland von Titelverteidiger und Rekordweltmeister Kanada beim 3:5 (0:2, 1:3, 2:0) zwar für seine Fehler eiskalt bestraft - doch das Schlussdrittel und der Einsatz machten Mut.

Auf diese DEB-Spieler kommt es bei der WM an
„Es ist ein langes Turnier, es war auch viel Gutes dabei“, sagte NHL-Shootingstar Moritz Seider, der an allen drei deutschen Treffern direkt beteiligt war. Söderholm analysierte eher nüchtern: „Es geht so in Ordnung. Am Ende haben wir noch einen Push gehabt, leider hat es nicht gereicht. Wir kassieren zwei Tore in Unterzahl, da müssen und werden wir uns noch steigern.“
Marc Michaelis (28.), Matthias Plachta (42.) im Powerplay und Seider (53.) erzielten die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Cole Sillinger (9.), Pierre-Luc Dubois (18., 32.) und Kent Johnson (34.) und Noah Gregor (38.) trafen für den 27-maligen Weltmeister Kanada.

Das ist der DEB-Kader für die Eishockey-WM 2023
Deutschland ist am Samstag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) im zweiten Spiel in Gruppe A gegen die Slowakei bereits wieder gefordert. Der Olympia-Dritte bezwang zum Start am Freitag Frankreich mit einiger Mühe 4:2. Die Franzosen ersetzen die russische Auswahl bei den 85. Titelkämpfen wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine.
Im vorherigen Aufeinandertreffen mit dem Weltranglistenzweiten Kanada bei den Olympischen Spielen, als die mit Gold-Ambitionen nach Peking gereiste DEB-Auswahl krachend das Viertelfinale verpasst hatte, setzte es eine 1:5-Niederlage in der Gruppenphase.

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Das DEB-Team, das sich nach dem Olympia-Desaster bis auf Goalie Nummer eins Philipp Grubauer („Natürlich ist unser Ziel, Gold zu holen“) mit offensiven Zielen vor dem WM-Start zurückgehalten hatte, wurde nach sechs Sekunden fast eiskalt erwischt. Der frühere Stanley-Cup-Champion Grubauer hielt mit dem linken Schoner glänzend gegen Nicolas Roy. Davon wachgeküsst ging die deutsche Mannschaft das von Beginn an hohe Tempo der Kanadier für ein paar Minuten mit.
Grubauer musste in der Folge mehrfach eingreifen, tat das mit Bravour. Gegen den ansatzlosen Handgelenksschuss von Sillinger in den Winkel war der Rosenheimer aber machtlos. Deutschland zeigte sich davon keineswegs beeindruckt und prüfte auf der Gegenseite Goalie Logan Thompson. Die beste Möglichkeit vergab AHL-Profi Marc Michaelis (15.) - dann schlug ein erneut unhaltbarer Handgelenksschuss von Dubois, der von einem schweren Fehler des Berliners Marcel Noebels profitierte, ein.
Das DEB-Team kam gut aus der ersten Pause: Der Nürnberger Daniel Schmölz und Seider scheiterten an Thompson (22.). Den stärker werden Auftritt belohnte Michaelis, der bei einem der wenigen Abpraller von Thompson den Nachschuss nutzte.
Dann schlug Kanada in den ersten beiden Powerplays der Partie eiskalt zu. Die DEB-Auswahl gab sich im Schlussdrittel nicht auf und witterte durch die beiden Treffer noch einmal Hoffnung.