Eishockey-WM Draisaitl verstärkt DEB-Team - Greiss sagt ab

Starstürmer Leon Draisaitl und vier Olympia-Helden verstärken die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in der Vorbereitung auf die WM in Dänemark (4. bis 20. Mai).

Eishockey, NHL: Das ist Leon Draisaitl - Edmonton Oilers, German Gretzky
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Das ist Leon Draisaitl

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Foto: dpa/Chris Brown

Nach der ernüchternden Doppelpleite ausgerechnet in den ersten Heimauftritten nach der Olympia-Sensation sehnte Marco Sturm die Ankunft seiner Stars herbei - und der Bundestrainer wurde erhört. Wenn sich die Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstag in Berlin zur dritten WM-Vorbereitungsphase trifft, sind NHL-Profi Leon Draisaitl und vier Olympia-Helden dabei.

NHL-Torhüter Thomas Greiss (New York Islanders) sagte seinen WM-Start zwar verletzungsbedingt ab, dafür kann Sturm nach den Testspielen am 19. und 21. April in Wolfsburg und Berlin aber auch auf Greiss' Klubkollegen Dennis Seidenberg zählen. Verstärkung kann der Bundestrainer nach den Niederlagen am Wochenende in Weißwasser und Dresden gegen die Slowakei (1:2 n.V. und 1:4) gut gebrauchen.

Vor allem Draisaitls frühe Ankunft gibt Hoffnung für die WM in Dänemark (4. bis 20. Mai). "Wir freuen uns sehr, dass wir Leon schon zu dieser frühen Phase in unseren Reihen begrüßen können. Mit seinen Qualitäten kann er jede Mannschaft auf ein noch höheres Level heben", sagte Sturm, der einen Einsatz des 22-Jährigen in den Testspielen gegen Frankreich aber noch offen ließ. Dies hänge davon ab, "in welcher Verfassung er sich befindet."

An der enormen Versicherungsprämie, die sich durch seinen 68-Millionen-Dollar-Vertrag bei den Edmonton Oilers ergibt, wird es nicht scheitern. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat mit Hilfe von Partnern und Sponsoren eine Lösung gefunden. Draisaitl zeigte sich derweil "besonders stolz, jetzt im Team des olympischen Silbermedaillengewinners zu stehen."

Eishockey-WM 2019: Deutschland-Kader - Infos zu allen DEB-Spielern
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Der deutsche Kader für die Eishockey-WM 2019

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Foto: dpa/Armin Weigel

Im Interview mit dem Express ergänzte er: "Mit der Medaille hatte ich wenig zu tun. Das waren die Jungs, die gespielt haben. Es ist immer besonders, für Deutschland aufzutreten. Die Mannschaft wird ein wenig anders aussehen, aber wir wollen wieder für Furore sorgen."

Von den Helden von Pyeongchang stehen ab sofort auch Verteidiger Moritz Müller (Kölner Haie), Yasin Ehliz (Nürnberg Ice Tigers), Sinan Akdag und Matthias Plachta (beide Adler Mannheim) im Kader. Außerdem stoßen Torhüter Niklas Treutle und Verteidiger Oliver Mebus aus Nürnberg sowie AHL-Stürmer Markus Eisenschmid zum Team. Abgesagt haben neben Greiss auch die angeschlagenen Olympia-Zweiten Marcus Kink (Adler Mannheim) und Leonhard Pföderl (Nürnberg Ice Tigers).

Fünf Spielern musste Sturm von sich aus das WM-Aus verkünden, darunter auch dem "DEL-Torhüter des Jahres" Dustin Strahlmeier. Am Schwenninger lag es jedoch nicht, dass die DEB-Auswahl gegen die Slowakei größtenteils enttäuschte. "International müssen die Jungs noch ein anderes Level gehen", sagte Sturm: "Bei einigen hat man gemerkt, dass die Luft ein wenig dünn wird."

Parallel schaut Sturm auf die DEL-Finalserie zwischen Titelverteidiger Red Bull München und Rekordmeister Eisbären Berlin, in der sich zahlreiche potenzielle WM-Kandidaten derzeit gegenüberstehen. Auch weitere Verstärkung aus der NHL ist nicht ausgeschlossen. Stürmer Tobias Rieder (Los Angeles Kings) und Verteidiger Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) haben die ersten Play-off-Spiele verloren.

(sid)
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