3:6 gegen USA Düsseldorfs Fischbuch trifft bei WM-Generalprobe

München · Das deutsche Eishockey-Nationalteam hat im abschließenden Testspiel vor der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland gegen die USA eine Niederlage kassiert.

Eishockey-WM 2023 Kader Deutschland: Das sind die Spieler
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Das ist der DEB-Kader für die Eishockey-WM 2023

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Foto: dpa/Salvatore Di Nolfi

Hoffnungsträger Moritz Seider schaute noch tatenlos zu, als die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihre WM-Generalprobe verpatzte. Ohne den NHL-Jungstar unterlag das Team von Bundestrainer Harold Kreis 13 Stunden vor dem Abflug nach Finnland den USA mit 3:6 (0:2, 0:1, 3:3). Bis zum Auftakt am Freitag (19.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) in Tampere gegen Schweden muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) noch zulegen.

Vor 5028 Zuschauern in München erzielten der Schweiz-Legionär Dominik Kahun (50., 55.) und der Düsseldorfer Daniel Fischbuch (57.) die Tore für das deutsche Team, das weitere gute Möglichkeiten nicht nutzte und die Vorbereitung mit drei Siegen und vier Niederlagen abschloss. Für die Amerikaner, am kommenden Montag dritter WM-Vorrundengegner, trafen Ronnie Attard (14.), Drew O'Connor (16., 55.), Connor Garland (33.), Rocco Grimaldi (58.) und Sammy Walker (59.).

Seider sah, wie die deutsche Mannschaft mit sechs Münchner Meisterspielern mit Tempo und Spielfreude eine Vielzahl hochkarätiger Chancen kreierte. Die Tore kassierte aber zunächst Red-Bull-Goalie Mathias Niederberger, weil das US-Team im Abschluss deutlich konsequenter war. „Wir haben offensiv schon Potenzial, auch wenn noch Luft nach oben ist. Die USA haben ihre Chancen eiskalt genutzt“, meinte DEB-Sportdirektor Christian Künast bei Sport1.

Mit den Debütanten Filip Varejcka (Red Bull München) und Wojciech Stachowiak (ERC Ingolstadt) kombinierte die DEB-Auswahl sehenswert bis vor das Tor, doch dann fehlte zwei Drittel lang die Schussqualität. So traf Maximilian Kastner nur den Pfosten (29.). Immerhin landete Verteidiger Tobias Fohrler im Boxkampf gegen NHL-Stürmer Alex Tuch ein paar Treffer. Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm erhielt nach einem Check gegen den Kopf eine Spieldauerdisziplinarstrafe (40.). Dann brachte Kahun mit einer Einzelaktion doch noch den Puck im Tor unter - weitere Treffer folgten.

Am Morgen hatte Seider eine Extraschicht eingelegt, als seine Teamkollegen schon in der Kabine verschwunden waren. „Jetzt heißt es, in Fahrt zu kommen, nach ein bisschen Pause den Rost abzukratzen“, sagte der 22-Jährige nach dem ersten Kurztraining mit dem Team und einer halbstündigen Verlängerung mit Co-Trainer Alexander Sulzer.

Am Mittwoch steigt der 22-Jährige überraschend doch mit in den Flieger zur WM in Finnland und Lettland, nachdem er ursprünglich abgesagt hatte, weil „der Körper ein bisschen Pause braucht“ - nach zwei anstrengenden ersten NHL-Jahren. Dann kam am vergangenen Wochenende der Sinneswandel, der selbst den neuen Bundestrainer überraschte - „freudig“, wie er betonte.

Seider rief Künast an und fragte an, ob er nicht doch mitfliegen könne, er sei „rechtzeitig fit geworden“. Die Detroit Red Wings stimmten zu, und am Montagabend traf er unter großem Hallo in München ein und ging erstmals aufs Eis.

 Dominik Kahun erzielte zwei Tore im WM-Test

Dominik Kahun erzielte zwei Tore im WM-Test

Foto: dpa/Christian Kolbert

Weil auch die AHL-Verteidiger Kai Wissmann und Leon Gawanke von ihren NHL-Klubs Boston Bruins und Winnipeg Jets die Freigabe erhielten, muss Kreis vor dem Abflug noch vier Spieler aus seinem vorläufigen Aufgebot nach Hause schicken. Vor allem die Abwehr ist davon betroffen.

(dör/dpa/SID)
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